Rezension

Nichts ist, wie es scheint - eine Herausforderung für Mohr und Bergmann

Steirernacht - Claudia Rossbacher

Steirernacht
von Claudia Rossbacher

Bewertet mit 5 Sternen

Der nunmehr sechste Fall für das Ermittlerduo Sandra Mohr und Sascha Bergmann führt sie in das steirische Pöllau.

Was auf den ersten Blick wie ein erweiterter Selbstmord aussieht, entwickelt sich zu einem überaus spannenden Kriminalfall, der allen Beteiligten einiges abverlangt.

Walter, Gudrun und Severin Faschingbauer werden erschossen aufgefunden. Lediglich die 13-jährige Tochter Johanna kann sich verstecken und trotz Trauma erstaunlich präzise Angaben machen.

Erst nach und nach enthüllen sich die Geheimnisse der Familie, in der nicht alles so ist, wie es scheint.

Die Auflösung ist für mich nicht ganz unerwartet gekommen, doch spannend inszeniert. Allerdings habe ich den vagen Verdacht, dass im letzten Drittel des Buches auf Geheiß des Verlages ein wenig gekürzt werden musste.

Für mich ist der vorliegende Fall, der erste dieser Reihe, die durch die beiden ungleichen Ermittler besticht.

Zum einen habe wir Sandra, eine toughe junge Frau, die eine schwierige Kindheit in der dörflichen Steiermark hinter sich gelassen hat, und zum anderen Sascha Bergmann, den Wiener, dessen Ehe vor einiger Zeit zu Bruch gegangen ist. Sascha hat stets einen durchaus auch derben Witz auf der Lippe. Diese Art Humor behagt Sandra gar nicht. Dramaturgisch werden diese Wortgefechte geschickt eingesetzt, sodass die Leser sich ein Grinsen oftmals nicht verbeißen können.

Sandra hat in diesem Band auch Turbulenzen in ihrem Privatleben zu bestehen, die sie bestimmt schaffen wird – ein siebter Krimi scheint in Sicht.

Mir hat diese Art Krimi, in Österreich laufen sie unter dem Sub-Genre „Landkrimi“ gut gefallen. Alle Protagonisten, ob Gute oder Böse sind authentisch angelegt und sind überzeugend.