Rezension

Nichts Neues am "Wanderhuren"-Himmel

Die List der Wanderhure - Iny Lorentz

Die List der Wanderhure
von Iny Lorentz

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Ein abgelegenes Waldkloster, das von einigen Nonnen bewohnt wird, wird überfallen. Die Täter sind Angehörige eines Ritterordens, die einem alten Familiengeheimnis der Äbtissin Isabelle de Melancourt auf der Spur sind. Sie versuchen mit allen Mitteln, der Frau die Wahrheit abzupressen. Glücklicherweise kann eine der Nonnen, Schwester Donata, entkommen und flieht nach Würzburg, wo sie sich Hilfe erhofft. Von ihren Häschern verfolgt und beinahe eingeholt, trifft sie auf Marie und Michel, die ebenfalls auf dem Weg in die Stadt sind. Sie retten Schwester Donata und nehmen sich ihrer Sache an. Das Abenteuer beginnt ...

Meinung:

Klingt nach einer einfach gestrickten Story? Ist es auch! Alles verläuft geradlinig und vorhersehbar, die Guten sind schnell ausgemacht und gewinnen, die Bösen überraschen auch nicht wirklich und bekommen allesamt ihr verdientes Schicksal.

Das Autorenpaar Iny Lorentz schafft es einfach nicht, eine komplexe Geschichte zu spinnen. Außerdem ist alles irgendwie schonmal dagewesen: Ungerechtigkeiten, Überfälle, hilflose Frauen, machtbesessene Männer, die über Leichen gehen, Kampfgetümmel (das aber auch sehr schnell wieder vorbei ist und dessen Ausgang von vorn herein feststeht) - und mitten drin eine allem trotzende, starke Marie, begleitet von ihrem edlen Mann Michel. *seufz*

Leider bietet die Story keine Überraschungen. Auch die Charaktere bleiben blass und sehr klischeehaft, zum Teil agieren sie auch zu modern und liberal - aber auch das ist ja nichts Neues bei Iny Lorentz. Entwickelt sich mal der ein oder andere Konflikt, so ist er auch ganzn schnell wieder vorbei oder löst sich wie von selbnst auf. Und Ich glaube, es ist kein Spoiler, wenn ich sage, dass Marie und Michel sowie alle anderen Protagonisten am Ende unbeschadet aus allem herausgehen ...

Andererseits kann man das Buch gut weglesen bzw. weghören. Es ist leichte Ungterhaltung mit einem flüssigen Schreibstil, und Anne Moll liest wirklich gut und kann den Figuren zumindest etwas Leben und Individualität einhauchen.

Fazit:

Nix Neues, was uns Iny Lorentz hier vorsetzt. Man kann das Buch lesen, ohne die vorherigen Wanderhuren-Romane zu kennen. Der Einstieg fällt auch wirklich leicht, echte Spannung entwickelt sich aber, sobald die Ereignisse ins Rollen gebracht sind, nicht. Dazu ist die Geschichte zu simpel gestrickt. Was Nettes für zwischendurch.

3 von 5 Sternen