Rezension

Nix halbes und nix ganzes

Endlich gute Musik - Nilz Bokelberg

Endlich gute Musik
von Nilz Bokelberg

Bewertet mit 3 Sternen

Habe das Buch als Prämie gegen meine Punkte hier eingetauscht, da mich die Beschreibung und der Titel angesprochen haben und ich mich musikalisch weiterbilden wollte.
Es ist vor allem eine lose Sammlung von Texten über diverse Genres, Bands, Songs etc., unterteilt in kurze Kapitel, geschrieben in einem recht lockeren, einfachen Stil, man kann gut Folgen. (Ich fand, es war eine super Lektüre für Bahnfahrten, immer ein oder zwei Kapitel, man konnte ohne große Lücken auf der Rückfahrt die nächsten lesen, soweit so gut)
Gleichzeitig ist es auch sehr persönlich, was sowohl gut, als auch schlecht ist: Auf der einen Seite ist es schön, einen Einblick in die Gefühlswelt des Autors zu bekommen, auf der anderen Seite schweift es gerne mal etwas zu sehr ab.
Da kommen wir direkt zum Grund für die 3 Sterne:

Die Betrachtungen werden zum Ende hin weniger "analytischer" und einfach nur flach, zumal die Musik sowieso nicht immer meinen Geschmack getroffen hat (hat nichts mit der Wertung zu tun); dazu kommt, dass es in der Kombination mit dem Schreibstil nervt, man möchte, dass der Autor auf den Punkt kommt, aber irgendwie redet er weiter. Nicht ganz so super. Man bekommt irgendwie den Gedanken nicht aus dem Kopf, dass der Autor mit Mühe und Not versucht, noch ein paar Seiten gut zu machen und sich wieder ein bisschen ins Rampenlicht zu rücken.
Auf der andren Seite stehen die in den ersten 2/3 guten, detaillierten Betrachtungen, man merkt, der Autor hat ein bisschen Ahnung von Musik und dem Geschäft, sowie teilweise süßen, netten, traurigen Stories und immer mitgelieferte Tracklists zum Kapitel, da kann man sehr gut Lieder und Bands (wieder-)entdecken.

Fazit: 
Wer was für zwischendurch, ohne all zu hohen Anspruch sucht, tagebuchartigen Stil mag und/oder etwas über Musik des späten 20. Jahrhunderts wissen möchte, der kann das Buch getrost kaufen und wird nicht enttäuscht werden.