Rezension

Nora Miedler - Garant für gute Unterhaltung!

Die Musenfalle - Nora Miedler

Die Musenfalle
von Nora Miedler

Bewertet mit 5 Sternen

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Lilly Sommer arbeitet noch immer an ihrem großen Durchbruch als Schauspielerin. Der ergatterte Werbejob soll eine Art Sprungbrett für sie werden. Doch dann wird ausgerechnet der Mann getötet, für dessen Unternehmen sie Werbespots drehen sollte und auch ein zweiter Mord geschieht – mit beide kann man Lilly in Verbindung bringen!

 

Lilly stößt bei ihrer Recherche auf die Theaterkommune von Frieda Bernhard. Da wollte sie schon immer einsteigen, aber das ist noch schwerer, als einen Job zu bekommen. Durch einen ehemaligen Schüler von Frieda, Dino Winter, der jetzt Privatschnüffler geworden ist, will sie dort doch noch rein – und gleichzeitig in einem Fall von Dino und ihrem eigenen ermitteln.

 

Nora Miedlers Bücher „Aschenpummel“ und „Schatzsuche“ haben mich auf diese Autorin aufmerksam gemacht. Deshalb habe ich alle ihre Bücher gelesen, auch die Jugendthriller. Und ich muss sagen: sie glänzt in allen Genre! „Musenfalle“ ist ein ganz besonderes Buch, denn es ist spannend und witzig zugleich. Die Protagonistin Lilly Sommer hat so viele Macken und Fehler und doch mag man sie auf Anhieb gern leiden. Ebenso der alte Säufer Dino, der immer nur ungerade Schlucke trinkt. Oder die schrullige Diva Frieda, die über allem zu stehen scheint – all die herrlich anderen, auffallenden, schrägen Charaktere sind einfach zauberhaft und lassen einen beim Lesen immer wieder schmunzeln. Die Spannung geht dabei nicht verloren – im Gegenteil. Immer wieder geschehen Dinge, die erschrecken lassen und die Spannung erhöhen, bis irgendwann ein recht turbulentes Ende kommt, das gleichzeitig schlüssig, witzig und schockierend ist!

 

Der Stil der Autorin ist genial. Lilly erzählt aus der Ich-Perspektive ihre Story. Dazwischen tauchen immer wieder Dino-Passagen (und ein paar Frieda-Stellen) auf, die von der Erzählerperspektive aus geschrieben sind. Es werden aber nicht einfach nur zwei Sichtweisen einer Story erzählt, sondern beide Erzählstränge sind eigenständig, erzählen ihren Teil und liefern neu Informationen, gehören aber eben zur selben Story. Dinos Teil ist immer etwas gemächlicher, langsamer, während Lillys Teil hektisch, laut, schnell ist. Anders kann ich es leider nicht beschreiben. Aber es liest sich sehr gut und macht echt Spaß.

 

Man lernt die diversen Protagonisten so gut kennen, dass man genau weiß, wann es Lilly wieder nach einem Joint zumute ist oder Dino dringend einen Schluck brauchen könnte. Die anderen Figuren (ich nenne sie ungern „Randfiguren“) gefallen mir auch – vorneweg Flo, der eigentlich gar nicht vor Ort ist, aber er gehört einfach dazu.

 

 

Die kurzen Kapitel verführen dazu, immer noch ein wenig weiterzulesen. Und man bereut es auch nicht!

 

Da Nora Miedler geborene Österreicherin ist, finden sich auch ein paar typisch österreichische Ausdrücke und Wörter wieder. Das gibt dem Ganzen noch mal einen besonderen Charme.

 

Mir hat „Die Musenfalle“ von Anfang bis Ende sehr gut gefallen. Nur das Cover  passt nicht so gut dazu und hätte mich von allein niemals dazu gebracht, dieses Buch zu lesen. Hier sollte in einer neuen Auflage auch über ein neues Cover nachgedacht werden!

 

Insgesamt bin ich super gut unterhalten worden und vergebe deshalb fünf Sterne. Außerdem hoffe ich, dass bald ein neues Buch dieser genialen Autorin erscheint, denn jetzt habe ich alle ihre bisherigen Werke gelesen und wurde von keinem auch nur ansatzweise enttäuscht! Weiter so!

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