Rezension

Nordischer Mythos

Die Schneekönigin - Kristalle aus Eis und Blut -

Die Schneekönigin - Kristalle aus Eis und Blut
von C. E. Bernard

Bewertet mit 3 Sternen

Ich bin als Kind auch mit den Geschichten von Hans Christian Andersen aufgewachsen. Die Schneekönigin wurde ja bereits auf diverse Weisen neu adaptiert, aber mir gefällt diese ursprünglichere, natürlichere Versions sehr gut, die klassische Märchenkomponenten mit nordischem Glauben vereint

 

Zum Inhalt: Greta ist Burgherrin im hohen Norden, doch das Leben wird zunehmend schwerer und die Naturbedingungen immer  strapaziöser. Als ihr Sohn auf dem Eis verunglückt und schwer erkrankt, sieht Greta nur einen Ausweg: sie muss auf den Berg der Schneekönigin um diese um Hilfe und Beistand zu bitten.

 

Ich mochte wie hier zwischen den einzelnen Abschnitten Auszüge aus Andersens Märchen eingefügt waren und einen direkten Bezug zur Handlung schaffen. Mir kamen die Namen der Protagonisten direkt bekannt vor und ich fand es einen herrlichen Kniff, dass Andersen selbst am Ende auch Teil der Geschichte ist. 

 

Das Setting ist unbarmherzig und wild, was der Geschichte gleichzeitig ihre abenteuerliche Schönheit verleiht. Ich mochte es, wie gier klassische Märchenkomponeten verbaut wurden und so eine stimmige Mischung aus Romanerzählung und Märchen entstand.

 

Die Prüfungen denen Greta sich stellen muss wirkten auf den ersten Blick immer recht schauerlich, enthüllten aber auch jedes Mal einen feinsinnigen, tiefer blickenden Charakter, was die Geschichte auch für ältere Leser interessant macht. Die Probleme der Protagonistin sind generell erwachsener und natürlich moderner als bei Andersen, Parallelen lassen sich aber erkennen.

 

Die Geschichte hat einen einfachen, aber nahbaren Erzählton und war angenehm zu lesen. Ich habe mit Greta gebangt und fand den Verlauf der Handlung wendungsreich und überraschend. Hat mir gut gefallen.