Rezension

Notärzte, Krankenschwestern und das 17. Jahrhundert

La Vita Seconda - Charlotte Zeiler

La Vita Seconda
von Charlotte Zeiler

Bewertet mit 4 Sternen

Der Notarzt Marc kommt an einen Unfallort, um eine junge Frau aus einem komplett zerstörten Auto zu befreien. Es ist ein Wunder, dass die Frau noch lebt, wenn auch ihr Leben an einem seidenen Faden hängt. Ihre einzige Überlebenschance ist ein künstliches Koma. Normalerweise distanziert sich Marc nach der ersten Notfallbehandlung von seinen Patienten aber die unbekannte Frau lässt ihn nicht mehr los und immer wieder besucht er sie. Dort begegnet er auch seiner Ex-Verlobten, die sofort die falschen Schlüsse zieht, wobei sie überhaupt kein Recht hat eifersüchtig zu sein. 
Im zweiten Handlungsstrang erwacht eine Frau und bemerkt, dass sie nicht sprechen kann und sich kaum an ihre Vergangenheit erinnert. Sie wird von einer Familie aufgenommen und gesund gepflegt. Der junge Herr des Hauses hat es ihr besonders angetan und sie verliebt sich eigentlich vom Fleck weg in ihn und das obwohl sie sich sicher ist, dass die Verbindung nicht standesgemäß ist. Die junge aufblühende Liebe wird durch eine andere Frau aufs übelste sabotiert. Damit entwickelt sich die Geschichte in eine völlig falsche Richtung.
Meine Meinung:
Ich bin völlig unvoreingenommen in das Buch gegangen. Ich wusste nicht wirklich, was mich erwarten sollte. Ich wurde angenehm überrascht. 
Die zwei Geschichten könnten nicht unterschiedlicher sein. Nicht nur die Zeitebenen sondern auch das Geschehen. 
Ich möchte nicht spoilern, das würde nämlich alles am Lesespaß nehmen. Die Autorin schafft es in beiden Geschichten ihren Schreibstil anzupassen. Die Sprache im 17. Jahrhundert war natürlich anders als heute. Trotzdem ist es nicht altmodisch. Diese Geschichte ist äußerst spannend und sehr emotional. Hat mich nicht nur einmal überrascht und geradezu erschreckt.
Die aktuelle Geschichte ist meiner Meinung nach ruhiger. Sie entwickelt sich langsamer. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich in den Figuren eher wieder erkenne. Ich kann eher nachvollziehen, was sie fühlen und wie sie reagieren.
Da tue ich mir natürlich schwerer mit dem 17. Jahrhundert. 
Auch wenn ich ein doch bald einen Verdacht hatte, war das Buch bis zu letzten Seite spannend und lässt auch noch Platz für eigene Gedanken und Ideen.