Rezension

Nummero 10 der CHRONIK DER UNSTERBLICHEN

Die Chronik der Unsterblichen, Göttersterben - Wolfgang Hohlbein

Die Chronik der Unsterblichen, Göttersterben
von Wolfgang Hohlbein

Bewertet mit 4 Sternen

"Was für ein Ungeheuer", murmelte Abu Dun. "Der Mann macht nur seine Arbeit", antwortete Colonel Rodriguez... (Gespräch über den Scharfrichter von Cádiz)

Inhalt:

Nach Jahren der Suche nach dem abtrünnigen Gottes Loki glauben Andrej Delany und Abu Dun in der südspanischen Hafenstadt Cádiz seinen Aufenthaltsort gefunden zu haben. Doch die Stadt selber ist gefährlich, da sich im Hafen die spanische Armada zum Kampf gegen die englische Seemacht formiert und der Ort voller nervöser Soldaten ist. Die beiden Unsterblichen stoßen überraschenderweise auf etliche Vampyre, welche unter den Tagedieben lungern oder gar zwischen den britischen Gefangenen anzutreffen sind. Sie sind aber nicht die einzigen Gefahrenquellen; auch der undurchschaubare Colonel Rodriguez sowie der mächtige Kapitän Don Alberto de Castello treiben ihre politischen Spielchen in der Stadt. Und dann ist da noch das durstige Monster in Andrej, welches erfolgreich mehr und mehr Einfluss auf den Charakter des Unsterblichen ausübt und regelrecht nach Blut schreit!

Meinung:

Der mittlerweile zehnte Band aus der Serie 'Chronik der Unsterblichen' ist wirklich gelungener Lesestoff! Autor Wolfgang Hohlbein schuf mit 'Göttersterben' einen Roman, der mit der Suche von den Unsterblichen Andrej und Abu Dun nach dem Gott Loki eine spannende Handlung aufweist und mit der Zusammenstellung der spanischen Armada für den Krieg gegen die Engländer eine wunderbare historische Kulisse bietet. Die Stadt Cádiz zeigt sich von einer dunklen und bedrohlichen Seite und nicht wenige Vampyre sorgen für den fantastischen Touch. Schiffsschlachten bieten seitenweise Action und Charaktere wie Colonel Rodriguez fesseln durch ihren geheimnisvollen Flair. Dazu neigt unserer Held Andrej auf die dunkle Seite zu driften und bewegt sich an den Grenzen seiner selbst-erschaffenen Moral. Alles in allem Bausteine für das perfekte Lesefutter, doch Hohlbein gerät leider ein wenig durch seine typischen Schwächen ins Straucheln. Wieder mal bleiben am Ende des Romans jede Menge Fragen offen; stellenweise scheint der Autor wie wild drauf los geschrieben zu haben und schaffte es dann nicht ganz, den Kreis der Handlung zu schließen oder deren Sinn zu erklären. Und ob es Piano und Geigen es im auslaufenden 16. Jahrhundert schon nach Spanien geschafft haben, möchte ich auch nicht unterschreiben. Loki versus Andrej kommt ein wenig als 'Darth Vader-Luke'-Beziehung rüber, aber das kann man sich noch gefallen lassen. Die bleibenden Fragezeichen ärgern am Ende aber schon. Aber die interessanten Illustrationen als Vorschau auf den nächsten Band mit dem geschichtsträchtigen Handlungsort London (wahrscheinlich um das Jahr 1666) vertröstet dann doch auf den nächsten Roman der Serie 'Die Chronik der Unsterblichen'...

Fazit:

Spannender Lesestoff mit einigen Fragezeichen...

4 Sterne