Nur die Harten kommen in den Garten...
Bewertet mit 5 Sternen
(angegebene Jahreszahlen zeigen lediglich Tatzeiträume, keine Geburtsjahre etc. an!)
Im Buch werden die unterschiedlichsten Fälle geschildert, so eben der vierfache Kindesmord von Ilse Metzner und Rade, daneben aber auch beispielsweise Sexualmorde wie die Fälle von Adolf Seefeldt ("Das Sandmännchen", 1933-35) oder Johann Eichhorn (1931-39), aber auch Raubmorde wie von Heinrich und Johann Heitger (1928).
Auch über Christian Klar (1977-1982) findet man im Kapitel "Der Terrorist" einige Informationen und Schilderungen über ihn, den Gesinnungsmörder. Im letzten Kapitel des Buches geht es um Veranlagungsmörder wie beispielsweise den S-Bahn-Mörder Hans Müller (1990-91).
Die einzelnen unterschiedlichen Arten von Mörden werden vor dem jeweiligen Kapitel auch erst einmal vorgestellt, damit man weiß, warum diese Menschen getötet haben.
Die jeweiligen Fälle finde ich gut und ausführlich geschildert, natürlich sind sie leider entsprechend brutal - aber eben weil der jeweilige Mörder so gehandelt hat. Die Schilderungen bezüglich des Erwügens bzw. wie dies dann beim Opfer anhand welcher Merkmale festgestellt werden konnte fand ich persönlich sehr heftig. Mich hat dies sehr betroffen gemacht, diese ausführlichen Schilderungen gingen mir unheimlich nahe. Näher als andere Mordarten dies tun bzw. taten. (Beim Lesen!)
Generell fand ich das Buch wirklich sehr unterhaltsam geschrieben - unterhaltsam im Sinne von ausführlich, gut verständlich und nachvollziehbar. Lustig war das Buch zu keinem einzigen Zeitpunkt, ich konnte auch nicht immer darin lesen, weshalb ich länger als bei anderen Büchern gebraucht habe, als ich dieses Buch gelesen habe.
Die im Buch geschilderten Serienmorde in Deutschland waren mir bislang nicht so wirklich bewusst, einzig der Name Christian Klar war mir durchaus bekannt. Die Fälle liegen doch schon einige Jahre zurück, von daher war gerade das für mich interessant - denn damals war Ermitteln noch um einiges anstrengender als heute - dank DNA-Auswertungen sowie sämtlicher Hilfsmittel (Telefon, Internet, Computer, ...). Über die Zeitepoche des Nationalsozialismus habe ich bislang noch nichts über Serienmörder gelesen, von daher war der Fall des Dr. Sigmund Rascher interessant. Wenn auch äußerst heftig.
Wer an dieser Thematik interessiert ist, der findet hier ein wirklich gut geschriebenes, ausführliches Buch, das vor Wissen nur so strotzt, wie ich finde. Man sollte nicht zart besaitet sein, denn selbst mir ging gerade die Geschichte mit dem Erwürgen sehr nahe. (Was aber eine andere Ursache hat - genau diese Ursache hat mich zu solchen Büchern gebracht, ich möchte "verstehen", was in einem Mörder vorgeht...) .
Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen sowie eine Empfehlung.