Rezension

Nur eingeschränkt empfehlenswert...

Maigret und das Schattenspiel, 1 Audio-CD
von Georges Simenon

Bewertet mit 3 Sternen

Eine Novembernacht in einem spärlich erleuchteten Innenhof eines Stadtpalais an einer der vornehmsten Adressen von ganz Paris: der Place des Vosges. Alles unterhält sich nur flüsternd und starrt zu zwei hell erleuchteten Fenstern hoch. Hinter dem ersten zeichnet sich die zusammengesunkene Gestalt des soeben ermordeten Besitzers eines Pharma-Labors ab, hinter dem zweiten gestikuliert eine schöne Frau - zwei Schattenspiele, die zunächst nichts miteinander zu tun haben.

Ein spannender Krimi, bei dem sich menschliche Abgründe auftun. Zunächst ist völlig unklar, was es für Gründe für diese Ermordung geben könnte und wer der Täter sein könnte. Erst nach und nach erfährt man immer mehr über die Lebensumstände des Opfers und somit über in Frage kommende Täter.

Der Inhaber eines Pharma-Labors wird in seinem Büro an der Place des Voges in Paris ermordet aufgefunden. Viel Geld ist verschwunden, und im persönlichen Umfeld des Ermordeten finden sich schnell etliche Verdächtige.

Im Mikrokosmos eines großen Mietshauses und seines grauen Hinterhofes ermittelt der berühmte Maigret - in einer Welt vollgestopft mit Verlierern...
Im Stile eines pfeiferauchenden Hercule Poirots löst Maigret den Fall in erster Linie durch Gedankenspiele im Kopf und zieht die richtigen Schlussfolgerungen.

Das auf eine CD gepresste Hörspiel stellt offensichtlich eine arg verkürzte Version des Kriminalromans von Georges Simenon dar, als inszenierte Leseung von gerade mal 51 Minuten. Die Sprünge sind teilweise gravierend, die Charaktere bleiben seltsam farblos und bedienen in erster Linie Klischees.
Es macht zwar Spaß, mal wieder einen derart altmodischen Kriminalroman zu hören, aber spannend geht anders. Witzig dagegen eine weibliche Stimme im Abspann des Hörspiels, die dem Hörer "von Herzen" alles Gute wünscht...

Ich bin gespannt, ob mir die sieben weiteren Maigret-Hörbücher der Gesamtbox besser gefallen werden...

© Parden