Rezension

Nur mäßig spannend

Der Mann in den Dünen -

Der Mann in den Dünen
von Anna Johannsen

Bewertet mit 3 Sternen

Lena Lorenzen fängt nach ihrer Elternzeit wieder an zu arbeiten. Ihr erster Fall führt sie nach Sylt, wo ein Reeder aus Hamburg anscheinend entführt wurde. Die Familie erweist sich zunächst als unkooperativ, vor allem ein Sohn gibt sich äußerst arrogant. Die Familienverhältnisse sind etwas schwierig, da der Reeder einen Sohn aus einer anderen Beziehung hatte und der eheliche Sohn den Halbbruder nicht akzeptiert.

Der Verwalter des Reeders Doormann verschwindet ebenfalls und die Polizei geht davon aus, dass ein Zusammenhang besteht.

„Der Mann in den Dünen“ ist bereits der 9. Fall der Inselkommissarin Lena Lorenzen. Ich hatte die vorigen Bände nicht gelesen, doch der Band lässt sich auch gut ohne Vorkenntnisse lesen. Eigentlich hat dieser Krimi alles, was einen Krimi ausmacht, allerdings fehlt das Wichtigste: Spannung. Der Fall plätschert so vor sich hin, es wird in alle Richtungen ermittelt und Spuren verfolgt und wieder verworfen, aber für mich kam einfach keine Spannung auf. Außerdem blieben die Personen blass. Ich habe keinerlei Vorstellung von Lena Lorenzen, ihren Kollegen und ihrer Familie. Der ganze Handlungsstrang um Lenas kleinen Sohn ist äußerst unrealistisch. Welcher Einjährige ist ständig nur am Schlafen und spielt zufrieden, wenn die Mutter nach einem Jahr tagelang weg ist?!

Wer ein wenig Sylter Lokalkolorit erwartet, wird auch enttäuscht. Der Krimi könnte wirklich überall spielen. Außer dass Lena des öfteren den Lister Hafen erwähnt und die Entführung in den Dünen stattfand, ist der Schauplatz Nebensache.

Ich hatte mich wirklich auf die Lektüre gefreut, bin aber ziemlich enttäuscht. Für mich wird dies der erste und letzte Fall der Inselkommissarin sein.