Rezension

Nur Sachbeschädigung?

Flammenküste - Birgit Böckli

Flammenküste
von Birgit Böckli

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich haben die Hauptkommissare Thomas Berg und Freda Althuis auf ihrer Nordseeinsel Spiekeroog einen ruhigen Job, denn es geschieht nicht allzu viel. Doch plötzlich gibt es eine ganze Reihe von Sachbeschädigungen. Hauswände werden beschmiert, ein Hühnerstall abgefackelt und Fenster eingeworfen. Anna ist mit ihrer Familie in das Haus ihres Vaters gezogen, der vor kurzem gestorben ist. Sie will seine Gastwirtschaft weiterführen. Doch Gäste bleiben aus, denn der Familie werden die Delikte von den alteingesessenen Bewohnern angelastet. Dann gibt es auch noch Übergriffe auf Joshua und die Gastwirtschaft. Aber Anna spielt das Ganze herunter und will keine Anzeige erstatten.

Die beiden Polizisten zeigen nicht viel Einsatz, um das Geschehen zu beenden. Doch wenn sie mit den Menschen reden, stoßen sie auf eine Wand des Schweigens. Ganz besonders die Schäfchen um Pastor Weiland versuchen die Geschichte auf ihre Weise zu lösen. Sie sind voller Vorurteile und überzeugt, dass ihre christliche Lebensweise alleine den Menschen das Heil bringt. Der charismatische Pfarrer bemerkt in seiner Engstirnigkeit überhaupt nicht, was da geschieht.

Althuis und Berg lieben ihren ruhigen Job. Freda Althuis hat eine sehr direkte Art und schiebt gerne eine ruhige Kugel. Daher harmoniert sie wahrscheinlich so gut mit Thomas Berg, der antriebslos und ängstlich ist in im entscheidenden Moment sein Bauchgefühl beiseiteschiebt. Er schleppt ein privates Problem mit sich herum, das er auf der ruhigen Insel zu vergessen sucht.

"Flammenküste" ist ein ruhiger Krimi mit einer recht bedrückenden Atmosphäre. Unterschwellig spürt man, dass da etwas im Busch ist, das schnell ausufern könnte. Man erwartet jederzeit einen Ausbruch und das macht die Geschichte spannend. Das Buch liest sich angenehm flüssig und hat mir gut gefallen.

Wer also im Krimi nicht unbedingt Mord und Totschlag braucht, dem kann ich das Buch empfehlen.