Rezension

Ob Liebe überwinden kann?

Die wundervolle Miss Winthrop -

Die wundervolle Miss Winthrop
von Carolyn Miller

Bewertet mit 4 Sternen

Catherine muss nicht nur mit dem Verlust ihres Vaters zurechtkommen, nach seinem Tod müssen sie und ihre Mutter aus dem Herrenhaus ausziehen, da das Erbe einem männlichen Verwandten zufällt. Zudem stellt sich heraus, dass der Vater hohe Schulden hinterlassen hat.

 

Der Erbe, ein entfernter Verwandter, ist ein Mann, den Catherine nur zu gut kennt. Drei Jahre ist es her, dass Catherine und Jonathan jede freie Minute miteinander verbracht haben. Doch wegen einem Missverständnis sind sie einander nun entfremdet. Nicht nur das, jeder wirft dem anderen innerlich vor, an dem Zerwürfnis schuld zu sein.

 

Catherine kümmert sich liebevoll um ihre Mutter, die mit dem gesellschaftlichen Abstieg gar nicht zurechtkommt. Dazu fehlt im neuen Zuhause jeglicher Komfort. Trost und Ermutigung findet Catherine in ihrem Andachtsbuch. Die Worte, die sie morgens liest, geben ihr Kraft für den Tag. Ihr Leben empfindet sie als inhaltslos, darum ist sie froh, wenn sich eine Gelegenheit ergibt notleidenden Nachbarn zu helfen.

 

Als eine Verwandte Catherine und ihre Mutter einlädt, begeben sie sich nach Bath für einen ausgedehnten Aufenthalt. Allerdings gibt es dort einige Damen, die großes Interesse an den vermeintlichen Fehlern anderer haben. Da kommt es ihnen gerade recht, dass Catherine so viel Zeit mit einem Mann verbringt, der alt genug ist, um ihr Großvater zu sein. Die Klatschtanten wittern einen Skandal. Catherine ist nirgends vor den bösen Zungen sicher.

 

Jonathan sucht mittlerweile eine Braut, doch obwohl die Auserwählte nett und hübsch ist, zögert er. Er kann die eine, die er geliebt hat, einfach nicht vergessen. Doch eine Versöhnung erscheint aussichtslos.

 

In diesem Roman wird die beliebte Regency Ära sehr gut wiedergegeben, nicht nur was die Beschreibung der Häuser, Gärten und Veranstaltungen betrifft, sondern auch in Bezug auf die Stellung der Frau und die gesellschaftlichen Konventionen. Catherine und Jonathan, die beide einen festen Glauben haben, sind dem Leser schon bald sympathisch. Auch Charaktere, die eine Nebenrolle spielen, wachsen schnell ans Herz, zum Beispiel Catherines Tante und der General, ihr älterer Freund.

 

Im Vergleich zu den anderen Bücher dieser Reihe gibt es hier einige Längen. Die Romanze zieht sich so lange hin, dass es beim Lesen manchmal frustrierend ist. Sehr schön hingegen sind die vielen Bezüge zum Glauben.

 

Fazit: Ein unterhaltsamer Regency Roman im Stil von Jane Austen. Gut geschrieben und mit sympathischen Charakteren, ist diese Geschichte sehr empfehlenswert.