Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Offenes Ende passt nicht ganz zur Geschichte

Sunset Park - Paul Auster

Sunset Park
von Paul Auster

Seit Jahren schon hat Miles jeglichen Kontakt zu seiner Familie abgebrochen. Der Tod seines Stiefbruders traumatisiert ihn auch Jahre später. Er hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und verweilt nie zu lange an einem Ort. Als er sich in Florida in eine HighSchool-Schülerin verliebt und die Affaire mit der Minderjährigen aufzufliegen droht, flieht er wie das Schicksal so will zurück in seine Heimatstadt, New York. Sein ehemaliger Studienkollege bietet ihm eine Unterkunft in einem verwaisten Haus an, das eigentlich Stadteigentum wäre jedoch dank Finanzkrise heruntergekommen und verlassen ist. In der 4er WG kämpfen die Bewohner nicht nur mit Finanzen, sondern auch mit ihren persönlichen Schicksalen. 

Das Buch an sich fand ich nicht schlecht, die Charaktere waren interessant, etwas außergewöhnlich, aber bestimmt nicht langweilig. Die Atmosphäre der jüngsten Finanzkrise wurde meiner Meinung nach gut aufgegriffen und die Charaktere geben ein treffendes stellvertretend Bild für eine ganze gescheiterte Generation/Gesellschaft ab, in der sich Menschen, alle ungefähr um die 30 Jahre alt, in der Anonymität der Großstadt mit finanziellen und persönlichen Problemen auseinandersetzen müssen. Was mir nicht gefallen hat, bzw. was ich unpassend fand war der Schluss. Er war ziemlich offen gehalten, da nicht klar ist in welche Richtung sich Miles Leben wenden wird, was meiner Meinung nach nicht zur ganzen Geschichte passt. Miles hat gerade erst wieder die Zusammenführung mit seiner Familie gefunden und war dabei sein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Das offene Ende zerstört die neu gewonnene Hoffnung komplett, was für mich persönlich den Sinn des Buches etwas verfälscht hat.