Rezension

Oh William

Oh, William! -

Oh, William!
von Elizabeth Strout

Bewertet mit 5 Sternen

Lucy Barton erzählt anfangs sehr ausufernd in einem Plauderton über William ihrem Exmann. Was ihm alles für Schicksalsschläge ereilten und wie sie als ehemalige Frau von ihm (und gute Freundin) mit diesen Ereignissen involviert ist.

Leider war der Anfang alles andere als ansprechend. Auch zwischendurch waren die Einschübe von der Erzählerin (Lucy Barton) alles andere als ansprechend. Ich war versucht dieses Buch abzubrechen und schimpfte sehr über diese Erzählweise, da sie nicht mit den anderen Büchern von Elizabeth Strout stand hielten. Auch dieses ewige "Ach, William" und das "oh, William" hat mich mehr als genervt. Und William wirkte auf mich sehr egozentrisch und Lucy war nur interessant, wenn es ihm nicht gut ging.

Doch das Buch entwickelt einen gewissen Lesesog, so dass meine Beanstandungen nicht mehr so sehr im Vordergrund standen. Darüber hinaus wird in diesem Buch klar die Entwicklung der Beziehung von Lucy und William beleuchtet und die Entwicklung der Persönlichkeiten.

Inhalt des Buches:

Williams 2. Ehe geht den Bach herunter. Estelle verlässt ihn und William erfährt, dass er eine Halbschwester in Maine hat. Zu dieser fährt mit Lucy nach Maine, um die Wurzeln seiner Herkunft zu erforschen.

Im Endeffekt geht es um eine Rückschau von der gemeinsamen Ehe und der Scheidung. Aber es geht eigentlich auch um viel mehr. Es geht um die Kindheit, wie Lucy und William groß geworden sind und welche Verletzungen sie zugetragen haben und wie sie damit versucht haben zu leben.

Für mich war das Buch sehr berührend und sehr intensiv und kann daher nur eine dringende Leseempfehlung für alle Lucy Barton Fans aussprechen. Und natürlich auch für Menschen, die einen längeren Atem haben und den langweiligen Start überstehen!