Rezension

Okay mit Schwächen

Wolfskuss - Lori Handeland

Wolfskuss
von Lori Handeland

Bewertet mit 3 Sternen

Ohje ohje, dieses Buch war nun wirklich eine kleine SuB - Leiche in meinem Bücherregal. Ich habe es mir irgendwann ... Anfang letzten Jahres schon gekauft, auch wenn das für manche andere meiner Bücher noch nicht mal lang ist. *lach*

Aber nun habe ich es mir endlich mal zur Brust genommen, allein schon deshalb, weil ich das Cover wirklich schön finde.

Jessie McQuade ist Polizistin mit Leib und Seele und sorgt in "ihrem" kleinen, verschlafenen Kaff - Minwa - für Ruhe und Ordnung.

Als ein Wolf auf der Landstrasse angefahren wird und Jessie der Spur des verletzten Tieres nachgehen will, steht sie plötzlich einem nackten Mann gegenüber, welcher nicht nur ihre Gefühle, sondern auch ihr gesamtes anderes Leben durcheinander bringt.

 

Der Schreibstil der Autorin hat mir sofort gefallen, da er ähnlich wie der von Thea Harrison oder Michelle Raven ist. Die oftmals sehr sarkastische Art von Jessie war mir sofort sympatisch und ich konnte mich an einigen Stellen sogar schon mit ihr identifizieren. 

Anfangs wirkt diese Geschichte wie jede andere auch. Nach einem Auto - bzw. Wildunfall im Wald begibt sich die junge Polizistin auf die Spurensuche und trifft dort auf den geheimnissvollen Will.

Das er bei ihrer ersten Begegnung vollkommen nackt vor ihr steht, bringt sie ebenso durcheinander wie die Tatsache, dass sie auf ihn reagiert.

Mir hat allerdings besonders gut gefallen, dass Jessie nicht der Typ ist, der unbedingt beschützt werden muss, sondern dass sie sich durchaus selbst verteidigen muss, dass ihr ihre Waffen wichtiger sind, als irgendwelche Kleidung oder Makeup - Utensilien.

Die Tatsache, dass sie sich selbst nicht nur sonderlich hübsch hält und auch laut der Erzählweise der Autorin nicht zu sein scheint, hat das ganze sogar noch ein wenig glaubwürdiger gemacht.

Ich hätte mir zwar noch ein wenig mehr Liebesgeschichte gewünscht, aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben.

 

Das Thema Werwolf wird in diesem ersten Teil der Reihe besonders groß geschrieben und auch, wenn ich es eigentlich recht gut rüber gebracht fand, hat mich ein Punkt dabei massiv gestört: Der Vergleich zu Dr. Mengele, welche für die Entstehung der Werwölfe verantwortlich sein soll. Außerdem hätte ich mir ein wenig mehr Aufklärung darüber gewünscht, was denn nun tatsächlich der Auslöser war, denn es wird nicht nur die Theorie um Dr. Mengele aufgestellt, woher das Virus stammen können. Und vorallem, wie Jessie all die Jahre so blauäugig sein konnte und nichts gemerkt hat: Angesichtsdessen,  dass sie ja eine so dermassen gute Polizistin geworden sein soll.

 

Alles in allem ist das Buch ein gutes Schmankerl für zwischendurch, welches einige Schwächen und manchmal auch Logikfehler aufweist. Es ist zwar durchaus zu empfehlen, aber mir persönlich hat es hauptsächlich wegen der sarkastischen Art Jessie's gefallen.