Rezension

Originell und erfrischend anders – mit einem prägnanteren Schreibstil hätte ich 5 Sterne vergeben

Weltenriss
von S. E. Grove

Bewertet mit 4 Sternen

„Weltenriss – Die Karten der verlorenen Zeit“ überzeugt mit einer erfrischenden Idee, die gut umgesetzt wurde. Dadurch hebt sich das Buch deutlich von anderen Geschichten am Markt ab. Der Schreibstil ist jedoch sehr gewöhnungsbedürftig und wird sehr wahrscheinlich nicht jedermanns Sache sein.

 

Durch die „Große Disruption“ wurde die komplette Zeit auf der Erde durcheinandergebracht. Ganze Kontinente wurden in der Zeit verschoben und liegen nun in verschiedenen zeitlichen Epochen. Sophias Onkel Shadrack bereist und erforscht die neuen Länder und Zeitzonen regelmäßig. Er ist ein berühmter Kartograph, der verschiedenste Karten der neuen Welt anfertigt. Eines Tages wird er von einer mysteriösen Frau entführt, für die er die berüchtigte Carta Major finden soll. Der Legende nach ist in dieser Karte die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft verzeichnet. Um ihr Ziel zu erreichen und die Karte in ihren Besitz zu bringen, schreckt Shadracks Entführerin vor nichts zurück. Für Sophia steht von der ersten Sekunde an fest, dass sie ihren Onkel retten muss. Gemeinsam mit ihrem neuen Freund Theo macht sie sich auf die Suche nach Shadrack. Eine gefährliche und abenteuerliche Reise durch die Zeiten der neuen Welt beginnt.

Der Einstieg in das Buch ist mir durch den sehr detaillierten und verschachtelten Satzbau etwas schwerer gefallen als sonst. Manche Sätze sind wirklich sehr lang und erschweren den Lesefluss, wodurch man an diesem Buch länger liest, als an anderen Jugendbüchern mit vergleichbarer Seitenanzahl. Durch den Schreibstil hat man immer wieder den Eindruck, dass sich die Story zieht. Dabei liegt es nur daran, dass man selber beim Lesen nur langsam vorankommt. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich an den Schreibstil und kann sich ganz auf die Story konzentrieren. Diese wurde wirklich sehr schön ausgearbeitet. Die Autorin S. E. Grove hat eine faszinierende Welt erschaffen. Alleine der Gedanke, dass die Kontinente unserer Welt in unterschiedlichen Zeitepochen liegen könnten, ist der absolute Wahnsinn. Besonders hervorzuheben ist auch der Ideenreichtum der Autorin. Alleine die verschiedenen Kartenarten sind wundervoll. An dieser Stelle kommt auch der ausschweifende Schreibstil gut zum Tragen. Man hat die Karten sofort vor den Augen und geht zusammen mit Sophie auf Entdeckungstour. Es gibt insgesamt sehr viele ideenreiche und schöne Elemente im Buch zu entdecken. Aufgrund der Komplexität der Zeitenverschiebung und der politischen Probleme würde ich die Zielgruppe auf ab 15 Jahre schätzen. Empfohlen wird das Buch ab 12 Jahren, aber ich denke für dieses Alter ist die Geschichte zu verstrickt und zu komplex.

Fazit: „Weltenriss – Die Karten der verlorenen Zeit“ von S. E. Grove ist ein ideenreicher Abenteuerroman, der mit einer originellen Grundidee überzeugt. Es gibt viele neue Elemente zu entdecken, die mir richtig gut gefallen haben. Nur der verschachtelte Schreibstil bremst die Handlung etwas aus und sollte im Hinblick auf die junge Zielgruppe im Folgeband etwas mehr auf den Punkt gebracht werden.

Kommentare

Annegret Harms kommentierte am 23. November 2016 um 10:08

Schöne Rezension!