Rezension

Origineller Erzählstil, doch stellenweise langatmig

Die Brautprinzessin - William Goldman

Die Brautprinzessin
von William Goldman

Bewertet mit 3 Sternen

Erst als der Stalljunge Westley den Hof verlassen will, entdeckt das Mädchen Butterblume ihre Liebe für ihn. Doch um ihr ein gutes Leben bieten zu können, geht Westley dennoch fort um sein Glück zu machen und Butterblume hört später, dass er bei einem Piratenangriff getötet wurde. Da sich ihre Schönheit bereits herumgesprochen hat, kommt eines Tages Prinz Humperdinck, der dem Königreich einen Thronerben verschaffen muss, und befiehlt Butterblume, ihn zu heiraten. Um für den Prinzen standesgemäß zu sein, wird das Mädchen geschult und zur Prinzessin ernannt, doch bevor es zur Hochzeit kommt, wird Butterblume entführt.....

"Die Brautprinzessin" von William Goldman erzählt eine "Geschichte in der Geschichte". In der Rahmenerzählung schreibt der Autor, dass sein Vater ihm das Buch mit Butterblumes Abenteuern einst vorgelesen habe, als er in seiner Kindheit sehr krank war. Dabei stellt er dar, dass der Roman von einem fiktiven Schriftsteller namens Simon Morgenstern verfasst worden sei, erst Jahre später habe Wiliam Goldmann bemerkt, dass sein Vater die angeblich langweiligen Stellen aus Morgensterns Fassung weg gelassen hätte. Um die Geschichte für den eigenen Sohn spannender zu gestalten, habe Goldmann die "Originalgeschichte" Morgensterns gekürzt und neu veröffentlicht.

Durch die Erzählart der Rahmengeschichte, in der William Goldman sich selbst darstellt und dabei auch seine (fiktive, wie ich später erfuhr) Familie mit einbezieht, war ich zunächst geneigt, diesen Teil als Tatsache zu empfinden und habe sogar bei Google nach Simon Morgenstern gesucht. Diese ungewöhnliche Erzählweise macht das Buch auf jeden Fall originell, doch im späteren Verlauf der Handlung haben sich die "erklärenden" Rahmentexte arg in die Länge gezogen. Die Kerngeschichte um Butterblume, Westley und Prinz Humperdinck fand ich durchaus spannend und habe sie gern gelesen, dabei war ich dann von dem abrupten Ende überrascht und ein wenig enttäuscht, zumal es noch weit vor dem Ende des Buches kam. Die restlichen Seiten füllt Goldmann mit langatmigen Erzählungen von angeblichen Rechtsstreitigkeiten mit Morgensterns Erben und kurzen, nicht zusammenhängenden Geschichten über die Figuren aus der Kerngeschichte. Diesen Teil des Buches hätte der Autor für mich auch weg lassen können, der Rahmen war langweilig und die kurzen Kerngeschichten waren aus dem Zusammenhang gerissen und haben mich eher irritiert als unterhalten.

Fazit. Die durchaus spannenden Geschichte der Brautprinzessin war in einen leicht langweiligen Rahmen eingebettet, der letzte Teil des Buches schien mir willkürlich angefügt und war wenig unterhaltsam.