Rezension

Origineller Fantasyroman mit wenigen Schönheitsfehlern

Plötzlich Banshee - Nina Mackay

Plötzlich Banshee
von Nina MacKay

Bewertet mit 4.5 Sternen

Alana ist Detektivin in der kleinen Stadt Los Verdes in der Nähe von Santa Fe. Zusammen mit ihrem besten Freund Clay lebt sie in einer Wohnung, deren Miete die beiden gerade so aufbringen können. Neben ihrer Arbeit als Detektivin verbringt sie ihre Zeit damit Menschen das Leben zu retten. Durch zwei Besonderheiten, welche auf niemanden außer sie zutreffen zu scheinen, bietet sich das ja auch an. Erstens, sie sieht leuchtend rote Uhren über den Köpfen der Menschen, welche ihr die verbleibende Lebenszeit ebendieser verraten. Zweitens, ihr entweicht ein Schrei, wann immer sie auf eine Person trifft, die bald sterben wird.

 

Das Cover gefällt mir grundsätzlich gut. Durch den Totenkopf bekommen auch Leser, die nicht wissen wer oder was eine Banshee ist eine grobe Ahnung vom Inhalt. Allerdings hätte es meiner Meinung nach ein bisschen weniger Farbe auch getan, da es so doch etwas kindisch wirkt.

 

Der Schreibstil der Autorin Nina MacKay hat mich positiv überrascht. Vor dem Kauf wusste ich nicht, dass es sich um eine Wattpad Autorin handelt, bei einem Blick auf den Buchrücken, wo dieser Vermerk steht, habe ich meine Ansprüche an Inhalt und Sprache, aus Erfahrung, dann bereits runtergeschraubt. Die Autorin verwendet allerdings eine sehr angenehm flüssige Sprache.

 

Das Thema hat mich sofort angesprochen. Fantasy ist mein Lieblingsgenre und da ich noch nie zuvor ein Buch mit dem Thema Banshee gelesen habe war ich sofort begeistert. Im Verlauf des Buches kommen noch weitere Wesen aus der keltischen Mythologie hinzu. Alle Gaben diese Wesen werden angenehm flüssig innerhalb der Geschichte erklärt, wodurch auch Fachfremde kein Problem haben, der Erzählung zu folgen.

Sehr gut gefallen hat mir der Spannungsaufbau. Bereits auf der ersten Seite wird es interessant und die Spannungskurve steigt langsam, aber kontinuierlich und angenehm. Es gibt einen vernünftigen Aufbau der Ereignisse, wodurch die Handlungen der Figuren gut nachzuvollziehen sind. Trotzdem geschehen immer wieder unvorhersehbare Ereignisse, wodurch der Roman spannend bleibt.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Alana erzählt. Einer jungen Banshee, die ihre Fähigkeiten nutzt, um anderen Menschen das Leben zu retten. Sie ist leicht reizbar, teils sehr zynisch, tollpatschig, aber auch taff und immer für ihre Freunde da. Sie war mir auf anhieb sympathisch und hat mich regelmäßig zum Schmunzeln gebracht.

Im Laufe der Geschichte wird immer mal wieder ein kurzer Abschnitt aus Sicht eines anderen Charakters erzählt. Eigentlich finde ich eine solche Art des Erzählens sehr interessant, allerdings wechselt die Autorin dann leider auch in die dritte Person, was den Lesefluss etwas stört.

 

Insgesamt hat mir der Fantasyroman wirklich gut gefallen. Eine tolle, relativ neue Idee und Herangehensweise im Fantasy Genre wurde gut umgesetzt. Es gab einige nicht vorhersehbare, aber trotzdem nachvollziehbare Wendungen. Leider ist das Ende allerdings relativ kurz und abrupt geraten. Da hätten 50 Seiten mehr nicht geschadet.

Insgesamt aber eine klare Leseempfehlung!