Rezension

Packende Fortsetzung mit einem erschreckenden Szenario, das beängstigend realitätsnah rüberkommt

Countdown zum Untergang -

Countdown zum Untergang
von Michael Hirtzy

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit diesem Techno-Thriller legt der Autor Michael Hirtzy den zweiten Band seiner Reihe "Bilder der Apokalypse" vor und kann sich dabei gegenüber dem Auftakt noch einmal deutlich steigern.

Man kann das Buch dabei grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Seine volle Wirkung entfacht die Geschichte aber erst, wenn man die Bücher in der richtigen Reihenfolge liest.   

Während wir im Auftaktband die Gründung der Firma Fastlane und die Entwicklung des Computersystems ANCOS, das die Nanotechnologie revolutionieren soll, erleben durften, schließen wir hier nun direkt an den Punkt im Jahr 2042 an, an dem ein fataler Fehler eine Katastrophe mit Tausenden von Toten am Berliner Flughafen ausgelöst hat. Während die Firmengründer Stephanie, Ralph, Steven, Ayaz und Miriam nun vor den Trümmern ihrer Existenz stehen und sich mit Schuldgefühlen herumplagen, ob sie das Verhängnis vielleicht noch hätten aufhalten können, übernehmen die Behörden das Ruder und beschließen, das System endgültig abzuschalten. Doch lässt sich ANCOS wirklich noch so einfach stoppen ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte konsequent voran und steuert sie schnurstracks in Richtung Untergang. Kurze Kapitel mit ständig wechselnden Erzählperspektiven sorgen dabei für ein hohes Erzähltempo, das einem beim Lesen kaum zum Luftholen lässt. Die umfangreichen technischen Beschreibungen, die hier für das Verständnis der Hintergründe zwangsläufig erforderlich sind und von einer sorgfältigen Recherchearbeit zeugen, fallen nicht allzu trocken aus und fügen sich so gut in die Geschichte ein, ohne dabei den Spannungsbogen zu unterbrechen. Und man muss dabei auch nicht jedes Detail bis ins Letzte verstehen, um der Geschichte folgen zu können.  

Hatte ich beim Auftaktband noch so ein wenig die Figurenzeichnung bemängelt, gibt es in dieser Hinsicht diesmal nichts mehr zu meckern. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt. Und auch wenn so mancher Charakter als Chronist des Untergangs nur einen sehr kleinen Auftritt hat, schafft es der Autor dennoch, auch diesen Figuren ein Gesicht zu geben.   

Eine mehr als gelungene Fortsetzung, die mich nicht nur gut und spannend unterhalten, sondern zugleich auch die Neugierde auf weitere Bände wecken konnte.