Packende und atmosphärisch dichte Space Opera mit gut gezeichneten Charakteren
Bewertet mit 4 Sternen
Mit dem Buch "Götterfall", das 2020 in der Edition Lacerta erschienen ist, bringt der Autor Frank W. Haubold seine zwischen 2013 bis 2015 im Atlantis-Verlag erschienende Trilogie "Götterdämmerung" in einer neubearbeiteten Version heraus. Die dabei vorgenommenen Kürzungen fallen kaum ins Gewicht, die atmosphärisch dichte Space Opera konnte mich insgesamt gut und spannend unterhalten.
Auf dem militärischen Außenposten Pendragon Base, fernab von den Kernwelten der Menschheit, mehren sich die Anzeichen für einen erneuten Angriff der geheimnisvollen Dragons. Als Kommandant Raymond Scott die attraktive Miriam kennenlernt, ahnt er noch nichts von ihrem Entschluss, sich an den Schöpfern der Dragons zu rächen, die sie für den Tod ihrer Familie verantwortlich macht. Als ihr Schiff, die »Nemesis«, verschwindet, stellt der Kommandant eine Suchmannschaft zusammen und folgt ihr in das Hinterland des Feindes. Doch ihr Eindringen bleibt nicht unbemerkt und so geraten Scott und seine Gefährten schon bald in tödliche Gefahr. (Klappentext des Buches)
Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet dabei (fast) alles, was das Science-Fiction-Herz begehrt. Wer auf große Weltraumschlachten steht, könnte hier aber vielleicht doch etwas zu kurz kommen, Spannung und Action werden aber dennoch ausreichend geboten. Bei dem recht großen Figurenaufgebot und mehreren Handlungssträngen, die erst zum Ende hin zusammengeführt werden, muss man zudem ziemlich aufmerksam lesen, um nicht den Überblick zu verlieren. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Die Gastauftritte des legendären Sängers Jim Morrison und des Dichters Rainer Maria Rilke verleihen der Geschichte dabei noch einen ganz besonderen Reiz.