Rezension

Packender Auftakt einer Science-Fiction-Reihe um eine gefährliche Weltraummission mit ungewissem Ausgang

Die Wächter des Wissens -

Die Wächter des Wissens
von David Reimer

Bewertet mit 4 Sternen

Mit diesem Buch legt der Autor David Reimer den Auftakt seiner neuen Science-Fiction-Thriller-Reihe „Die Wächter des Wissens“ vor und beschert mir damit meinen ersten Science-Fiction-Roman, der in weiten Teilen in der Vergangenheit spielt. Erst am Ende des Buches kommen wir dann im Jahr 2022 an, wo der Autor dann auch einige reale und ziemlich aktuelle Ereignisse in die Handlung einbaut. 

Als der Astrophysiker und Analyst Frank Navell im Jahr 2015 die letzten Daten der Voyager-2-Sonde analysiert, stößt er auf eine Anomalie, die Rätsel aufgibt. Doch bevor er der Sache weiter auf den Grund gehen kann, wird ihm mitgeteilt, dass sein Vertrag nicht verlängert wird. Als die ESA Jahre später eine Weltraummission startet, rückt auch diese Anomalie in den Blickpunkt und es beginnt ein Abenteuer, das die Mitglieder der Mission, zu denen auch der Deutsche Leonard Braun gehört, an ihre Grenzen und noch ein ganzes Stück darüber hinaus bringen wird. Denn längst sind auch andere Regierungen und eine mysteriöse Schattenorganisation auf die Sache, hinter der sich ein uraltes Geheimnis verbirgt, aufmerksam geworden und beginnen, ihr ganz eigenes Spiel zu spielen.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und entwirft mit viel Einfallsreichtum ein faszinierendes Setting, das die Handlung auch über die weiteren Bände tragen kann. Zudem bestückt er dieses Setting mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Der übliche Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, gelingt insgesamt sehr gut, lässt aber durchaus auch noch ein wenig Steigerungspotential für die nachfolgenden Bände. So dauert es doch recht lange, bis wir endlich ins All aufbrechen.     

Ein insgesamt gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht, mich aber noch nicht komplett überzeugen konnte. Die Ansätze, das dies mit dem nächsten Band bereits gelingen kann, sind aber durchaus vorhanden.