Rezension

Packender Thriller aus einer idyllischen Region

Die Mittagsfrau - Ariana Lambert

Die Mittagsfrau
von Ariana Lambert

Der Spreewald - ein idyllisches Plätzchen, in dem man zu sich und zur Ruhe kommen kann? Ariana Lambert beweist, dass auch dort das Böse lauert.

Während Hankas Mann Christoph bereits seine neue Arbeit als Chefarzt in Berlin angetreten hat, bleibt sie mit ihren Kindern bis zum Schulschluss in Dublin und bereitet alles für den Umzug in ihre alte Heimat, den Spreewald, vor. Dort hat die Familie ein altes Haus erstanden und liebevoll renoviert, Christoph legt in seiner Freizeit noch letzte Hand an. Doch nicht alle sind so begeistert über den Einzug der Familie wie Hanka und Christoph und plötzlich geschehen seltsame Vorfälle, bei denen Christoph sogar verletzt wird.

In dem Roman „Die Mittagsfrau“ von Ariana Lambert spürt man ihre Liebe zu ihrer Heimat und wie wohl sie sich in ihrer neuen Heimat Irland fühlt. Sie lässt die Schönheit der Ferienregion Spreewald mit dem vielen Grün, der Urtümlichkeit und ihren vielen Kanälen vor dem Auge des Lesers/der Leserin aufblühen. Durch die Einbeziehung der Spreewälder Sagenwelt kriegt die Gegend noch mehr Tiefe und Authentizität, als es durch bloße Landschaftsbeschreibung möglich wäre. Beim Lesen habe ich Lust bekommen, mir diese Gegend einmal anzuschauen und ein paar beschauliche Tage an den Fließen von Ariana Lamberts Heimat zu verbringen.

Die Protagonistin Hanka ist mit ihrer Zerrissenheit zwischen Dublin und Spreewald, den Bedürfnissen ihres Ältesten, der Zuneigung zu ihrem Ehemann und der Hingabe an ihren Geliebten in Irland liebevoll gezeichnet. Ebenso ihr Ehemann, der seine Gefühle nicht zeigen kann und ihre Kinder, die mit dem Umzug so gar nichts anfangen können.

Die Geschichte reißt mit, ist spannend bis zum Schluss. Als Leser ahnt man, dass es nicht bei den belanglosen Vorfällen bleiben kann und fürchtet das Schlimmste für die Familie, die man liebgewonnen hat und auch wenn man mit Fortlaufen der Geschichte eine Ahnung davon bekommt, wer der Täter sein könnte, ist man doch nicht auf das Ende gefasst, das traurig, aber logisch ist. 

Dass Ariana Lambert Juristin ist, merkt man beim Lesen auch. Da ist nichts einfach so behauptet, sondern gut recherchiert und man darf sich drauf verlassen, dass die Rechtslage so stimmt, wie in der Geschichte beschrieben.

Fazit: Ein spannendes Buch, das man lesen sollte – vor allem, wenn man in die Ferienregion Spreewald fährt, aber bei weitem nicht nur!