Rezension

Packender Vatikan-Thriller mit einem etwas bizarren, aber dennoch glaubwürdigen Szenario

Todesgelübde -

Todesgelübde
von Thomas Kowa

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit diesem Thriller legt der Autor Thomas Kowa eine leicht überarbeitete Neuausgabe seines bereits von 10 Jahren erschienenen Thrillers „Das letzte Sakrament“ vor, der aber über die Jahre nichts von seiner Wirkung verloren hat und mich so auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Als in einem Basler Labor die Leiche eines Mitarbeiters gefunden wird, übernimmt Alex Pandera mit seiner neuen Partnerin Tamara Aerni die Ermittlungen. Da es sich bei dem Toten um den Bruder des aktuellen Bischofs von Basel handelt und er zudem vor nicht allzu langer Zeit im Auftrag des Vatikans an Untersuchungen am Turiner Grabtuch beteiligt war, führen die Ermittler schnell in Kirchenkreise, wo auf die Ermittler aber zunächst eine Mauer des Schweigens wartet. Doch als ein Reporter in einer spektakulären Liveschaltung vom Petersplatz behauptet, dass ein Molekularbiologe aus Blutspuren am Grabtuch einen Klon von Jesus Christus erschaffen hat, bekommt der Fall urplötzlich eine besondere Brisanz und wird zum Rennen gegen die Zeit, um das Leben des zweijährigen Jungen zu schützen.    

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treib der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Kurze Kapitel mit immer wieder wechselnden Erzählperspektiven sorgen für ein hohes Tempo, dass einem beim Lesen besonders zum Ende hin kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze dabei von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Das Szenario rund um den vermeintlichen Klon wirkt zwar auf den ersten Blick ziemlich bizarr und an den Haaren herbeigezogen, kommt hier aber absolut glaubwürdig und nachvollziehbar rüber, so dass man sich beim Lesen immer wieder die Frage stellt, ob das Ganze nicht doch möglich wäre.  

Wer auf spannende und rasante Vatikan-Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.