Rezension

Paris erleben - anders als gedacht

Die letzte Muse -

Die letzte Muse
von Rhys Bowen

Bewertet mit 4 Sternen

In ihrem gewohnt angenehm zu lesenden Schreibstil lässt Rhys Bowen Molly in diesem Auftaktband zur dritten Staffel nach ihren Freundinnen Gus und Sid suchen. Gleich zu Beginn gibt es ein erschreckendes Ereignis, in dessen Folge Captain Daniel Sullivan, Molly und ihr gemeinsamer Sohn Liam ihr Haus verlieren. Vermutet wird ein Racheakt einer New Yorker Gang für eine Verhaftungswelle. Nur knapp kommen die drei mit ihrem Leben davon. Daniel Sullivan möchte seine kleine Familie aus der Gefahrenzone bringen und entschließt sich, Molly und Liam nach Paris zu schicken, wo sich ihre Freundinnen Gus und Sid aufhalten. Als Molly und Liam in Paris eintreffen, sind die beiden verschwunden. Molly macht sich auf die Suche.

Geschickt nimmt Rhys Bowen die Fäden aus früheren Fällen wieder auf. Die geneigte Leserin weiß, dass Molly beim Arbeitgeber ihres Vaters mit dessen Töchtern lernen durfte, auch Französisch. Das kommt ihr jetzt zugute, auch wenn sie die Sprache lange nicht gesprochen hat. Selbstbewusst kann sie sich mit der sehr eigenen und misstrauischen Concierge, deren Beschreibung absolut gelungen ist, und allen anderen auseinandersetzen. Natürlich hilft ihr ihre Erfahrung als Detektivin, denn sie hat nur wenige Anhaltspunkte aus den Briefen der Freundinnen.

Realistische Beschreibungen des Künstlermilieus und Lust auf einen Paris-Besuch machende Stadtbeschreibungen, für die Molly selbstverständlich zunächst nur wenig Begeisterung aufbringen kann, runden den Roman ab. Die Auflösung ist nachvollziehbar. Unnötig zu schreiben, dass am Ende alles gut ausgeht.

Fazit: Dieser Staffelauftakt macht Lust auf mehr.