Rezension

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Passend zum kalten Wetter!

Frostseelen - Natalie Speer

Frostseelen
von Natalie Speer

Bewertet mit 4 Sternen

„Frostseelen“ das hat mich fasziniert, ich wollte wissen, was hinter dem Begriff steckt. Daher habe ich mich entschieden bei der Leserunde mitzulesen. 

Der Krieg beginnt - Die ehrgeizige Thea meldet sich freiwillig, um an der Grenze im Norden gegen die vordringenden Barbaren zu kämpfen. Als Brennerin - jemand, der Feuermagie nutzen kann - sind ihre Dienste besonders wertvoll, und sie wird ohne Verzug an die Front geschickt. Vor ihrer Ankunft in den eisigen Grenzgebirgen hat sie Gerüchte über die Nordländer und ihre Eismagie gehört. Doch nichts hat sie auf die schreckliche Realität des Krieges vorbereitet. Und auf eine Gefahr, die viel schlimmer ist als jeder Krieg 

Natalie Speer ist eine geborene Bayerin und stammt sogar aus dem Alpenvorland. Ob durch die Verbundenheit mit den Bergen die Idee für das Buch entstand? Sie ist kein unbeschriebenes Blatt, da sie bereits unter dem Namen Christiane Spies (Mondherz, Zwillingsmond) historische Werwolfromane unter Natalie Speer entwirft sie wiederum eigene Universen. 

Thea ist schon immer etwas anderes als alle anderen. Sie wurde in einem kleinen Dorf mit einem sechsten Finger geboren. Dass die anderen Kinder sie hänseln, erklärt sich fast von selbst. Als sie von dreien fast vergewaltigt wird, tritt ihre eigene Fähigkeit zum ersten Mal auf. Sie tötet zwei der Jungen bei dem Brand. Nun ist sie eine Person, die Probleme hat Nähe zuzulassen und versucht alle zu beschützten. Sie ist die loyale Seele der Geschichte. 

Anders ist Theas Feind, nicht nur ein Nørländer sondern auch ein Eismagier. Aber wie auch Thea feststellt, kann man ihn nur mögen. Mit seiner ruhigen, wohlüberlegten Art und Weise macht er die Geschichte lebendig. Er begegnet den anderen viel offener und auch Aufmerksamer. 

Olaf ist meiner Meinung nach auch ein zentraler Charakter, der immer auf leisen Sohlen in der Geschichte auftaucht und genauso verschwindet. Er sagt über sich selbst, dass er ein Fremdenführer ist, was seine Berufsbeschreibung weitestgehend beschreibt. 

Ich muss noch kurz erwähnen, dass es noch zwei Nebencharaktere gibt, die mich zur Weißglut gebracht haben. Die beiden nennen sich Eleni und Ian. Ich konnte beide wegen ihrer Kaltschnäuzigkeit nicht ausstehen. 

Der Einstieg ist sehr gut gelungen, aber kurz danach hatte ich eine kleine Durststrecke. Es begann seit der Einschreibung in die Armee und endet als die Befallenen das erste Mal auftauchten. Sonst kann man nicht meckern, ich bin vom Spannungsbogen sehr positiv überrascht. Außerdem ist es der Autorin gelungen, die Geheimnisse der Geschichte für meine Verhältnisse relativ lange verdeckt zu halten. Die Beziehungsentwicklung zwischen den beiden Hauptprotagonisten Thea und Andres entwickelt stetig, aber teils so unterschwellig, dass man aufpassen muss, es nicht zu verpassen. 

Mein Fazit: 
Ich muss einen Stern abziehen. Das ist der Durststrecke zu schulden, aber auch dem fehlenden Wohlwollens Eleni und Ian gegenüber.