Rezension

Perfekt geeignet für eine stürmische Regennacht, die nur noch ein wohlig gruselige Lektüre abrunden kann.

Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod - Daniel Mosmann

Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod
von Daniel Mosmann

Bewertet mit 4 Sternen

Rezension:

Nach Daniel Mosmanns erster Anthologie „Von Kastanien und Knochen“, die mir damals richtig gut gefiel, erschien nun endlich sein neues Werk „Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod“. Zugegeben: Das Buchcover kann mit dem Vorgänger nicht mithalten – doch die Geschichten erfreulicherweise schon.

In 10 Kurzgeschichten – teils nur 2-3 Seiten, teils aber auch mal bis zu rund 60 Seiten inkl. Prolog und Epilog – lebt Daniel Mosmann erneut das ganze Spektrum seines schriftstellerischen Könnens aus. Dadurch sind die Texte ganz unterschiedlich – es gibt zwei Gedichte in Versform, eine Kurzgeschichte, die schon fast wie ein kleines Buch wirkt, aber auch Geschichten, in denen der Autor gekonnt mit Worten spielt, sich komplizierter ausdrückt oder auch mal ganz einfach.

Jedoch egal welchen Text man liest, eins haben sie alle gemeinsam: Man kann nicht aufhören zu lesen. Egal wie gewählt die Sprache ist – man fliegt regelrecht durch die Geschichte. Und auch diese unterscheiden sich voneinander. Wie schon im Vorgängerbuch, deckt Daniel Mosmann verschiedene ‚Gruselthemen‘ ab. So wird von Toten berichtet, die von ihrem Ableben noch nichts wissen, von einer vernichtenden Plage, deren Verursacher auf den ersten Blick ein ganz anderer ist, aber auch vom ’schlimmsten Ungeheuer‘ – dem Menschen selbst. Sogar eine Geschichte, die einen schmunzelnd zurücklässt, ist dabei.

So lässt sich auf jeden Fall sagen – wer sich gerne wohlig gruselt, kann „Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod“ ruhig zur Hand nehmen. Ich bin mir sicher, dass jeder Leser mindestens eine Geschichte findet, die ihm einen wohligen Schauer über den Rücken jagt – aber keine Sorge, die Geschichten sind immer noch recht zahm und den Schlaf rauben sie höchstens, weil man weiterlesen möchte.