Rezension

Perfide,beklemmend und blutig

Gott ist böse -

Gott ist böse
von Tom Falkner

Bewertet mit 4 Sternen

Der Titel „Gott ist böse“ von Tom Falkner klingt schon ziemlich cool und der Klappentext hört sich sogar noch besser an.
Entgegen meiner Annahme eine Stand Alone, handelt es sich hier um einen Reihen Auftakt.

Der Schreibstil des Autors ist sehr fesselnd und einnehmend und konnte mich direkt begeistern. Dazu webt er eine sehr düstere und beklemmende Atmosphäre, was in meinen Augen sehr gut passt.
Überwiegend begleiten wir hier den Psychoanalytiker Robert Forster, der quasi im Fokus von einfach allem steht. Ich mochte ihn total gern. Gerade wie er die Probleme anging und die Herausforderungen auf seine Art und Weise meisterte.
Daneben bekommen wir auch die Sichtweise vereinzelter Opfer geboten, was ziemlich interessant ist und zudem das Ganze vielschichtiger gestaltete.
Die Charaktere sind durchweg authentisch und greifbar. Man kann ihre Handlungen und Gedankengänge stets gut nachvollziehen.

Am Anfang brauchte ich etwas ,bis sich alles gesetzt hat und ich realisierte, worum es hier überhaupt ging.
Und das ist ein enorm perfides Katz- und Mausspiel, das definitiv nicht ohne ist.
Dabei setzt sich der Autor gekonnt mit den psychologischen Aspekten auseinander, was es so viel tiefgreifender und auch dramatischer machte. Aber er gestaltet es auch sehr blutig und brennend.
Einige werden wohl bei diesem Aspekt ordentlich zu kämpfen haben, da er direkt und ungeschönt zu Werke geht und mit Sicherheit kein Blatt vor den Mund nimmt.
Mir persönlich hat gerade das besonders gut gefallen und es sorgte zudem für mehr Biss und Dynamik.

Auf den Täter selbst bin ich erst fast zum Schluss gekommen. Zu sehr war ich gefesselt von den nervenaufreibenden Psychospielchen, die durchweg bei Laune halten.
Man weiß nie, wer leben darf und wer stirbt.
Zudem gerät Forster immer mehr in Bredouille ,weil ihm die gestellte Aufgabe, keinen Lösungsmöglichkeiten aufzeigt.
In dieser Story herrscht so viel Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit, dass man schier fast wahnsinnig wird.
Die Hintergründe, die sich hier auftun sind sehr interessant, leicht tragend und definitiv ziemlich elementar für die Geschichte.
Dabei tun sich Dämonen auf, die nie bekämpft werden können. Denn dafür müsste man sie erst einmal sehen.

Den Täter selbst fand ich richtig genial.
Perfide, skrupellos und völlig empathielos.
Er agiert wie ein Phantom und ist trotzdem ständig präsent. Er ist äußerst kreativ und versteckt sich hinter einer Maske aus Scheinheiligkeit. Aber in allem, was er tut, ist er sehr koordiniert und präzise.
Die Gräben ,die sich hier zwischenzeitlich auftun, sind enorm tief, verhängnisvoll und zerstörerisch zugleich.
Insgesamt ein enorm genialer Thriller, der das pure Böse widerspiegelt und mich sehr begeistert hat.
Ich freu mich schon sehr auf den nächsten Band der Reihe und kann diesen Thriller wärmstens empfehlen.

Fazit:
Der erste Band der Reihe um Psychoanalytiker Robert Forster legt schon ordentlich vor.
Perfide,beklemmend und blutig.
Ein Thriller, der eine enorme Dynamik aufweist und mich überraschen und begeistern konnte.
Definitiv eine Leseempfehlung.