Rezension

Persönlicher Blick ins Leben

Sonnenkind und Schattenkrieger -

Sonnenkind und Schattenkrieger
von Bodo Staudacher

Bewertet mit 5 Sternen

Bei diesem Buch, mit diesem Thema, könnte man vermuten, dass diese wahre Geschichte sehr traurig stimmen wird. Dem ist aber ganz und gar nicht so. Der Autor " Bodo Staudacher " vermag es anhand seiner persönlichen Lebensgeschichte sehr viel Positives seiner Leserschaft zu vermitteln. Er beschönigt natürlich seine Krebserkrankung nicht, sondern spricht auch etliche Tiefs innerhalb seiner Behandlung an, aber er wechselt immer wieder schnell in eine starke positive Haltung. Hinzu kommt, dass er uns auch von seinem Leben vor dem Krebs und Corona erzählt, und da hat er wirklich eine wunderschöne Zeit erlebt.

Er hat durch seine vielfältigen Reisen und Auslandsaufenthalten viel von der Welt gesehen, und auch an diesen wunderschönen Erlebnissen lässt er uns teilhaben. Diese Rückblicke kommen im Buch immer zur rechten Zeit, bevor die Gegenwart zu sehr ins Traurige abdriftet. Seine exakten Berichte über Land und Leute, über die Vielfalt der Speisen, über Landes typische Gebräuche haben mich sehr fasziniert. Ja, seine Erlebnisse und Schilderungen kommen einem Reiseführer gleich, und machen neugierig das ein oder andere Land selbst einmal zu bereisen. Der Autor hatte das Glück und den Mut drei Jahre auf der anderen Seite der Weltkugel zu leben, und hat sehr viel aus dieser Zeit zu berichten. Durch diese Rückblicke in seine Vergangenheit wird das Traurige der Gegenwart zwar nicht neutralisiert, aber dem Thema Krebs und Corona wird viel vom Schrecken genommen. Die fantastische Schreibweise , die so flüssig und natürlich daherkommt, und die immer wieder mit Humor gespickt ist, tut ihr Übriges, damit es kein Buch der Tränen geworden ist.

Seine Einstellung zu Krebs, Corona, und alles was damit zu tun hat, teile ich hundertprozentig, dennoch gelingt es freilich nicht jedem mit dieser Erkrankung so stark umzugehen. Daher finde ich es so wertvoll und hilfreich, dass er dieses Buch geschrieben hat. Dieses Buch zu lesen kann Betroffenen Mut schenken, es gibt Hoffnung, und es stärkt auch die Angehörigen, die oftmals nicht wissen, wie sie sich gegenüber dem Erkrankten verhalten sollten. Es ist aber auch ein Buch für jene Menschen, die wie wir alle in der Corona Pandemie gefangen sind, und die Hoffnung und den Mut nicht zu verlieren dürfen. Wenn man bedenkt, dass Schwerstkranke mit größten Entbehrungen leben müssen, um diese schwere Zeit zu überstehen, dann sollte spätestens jedem Menschen klar werden, dass wir alles dafür tun müssen, um diese Menschen mit ihrem, zum Teil , nicht mehr arbeitendem Immunsystem größtmöglich zu schützen.

Diese Geschichte gibt Kraft, erklärt Vieles, hat mir traurige Momente bereitet, hat mich aber aus der Traurigkeit schnell wieder herausgeholt, sie hat mich emotional in verschiedenster Weise berührt, und sie wird so schnell nicht in Vergessenheit geraten. Nein, dieses Buch reiht sich jetzt in meinem Bücherschrank bei den vielen Biografien namhafter Persönlichkeiten ein. Bodo Staudacher ist für mich jetzt auch eine große Persönlichkeit, die ich jetzt durch dieses großartige Werk kennenlernen durfte.

An dieser Stelle mein herzliches Dankeschön an den Autor, der bis ins kleinste Detail seine Schicksalsgeschichte mit uns Leserinnen und Lesern geteilt hat. Ich wünsche ihm auf seinem weiteren Lebensweg alles erdenklich Gute, und vielleicht bekommen wir aus seiner Feder auch irgendwann eine Folgegeschichte, natürlich nur in positiver Hinsicht.