Rezension

Pferde im Keller

Das blaue Portal
von Peter Lancester

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Eine Burg in Hessen zu Beginn der 80er Jahre. Sitz einer verschrobenen Adelsfamilie, deren jüngster Sproß die fünfzehnjährige Eva ist. Mit dem Auftauchen merkwürdiger Wesen im Keller hält der Wahnsinn im Gemäuer Einzug. Eine scheinbar unendlich in die Tiefe reichende Treppe führt zurück ins Mittelalter – und noch weiter, tief in das Herz uralter Sagen, Mythen und Legenden.

„Das blaue Portal“ ist der Auftakt eines abgeschlossenen, fünfteiligen Epos um eine Parallelwelt, die mit der unseren eng verbunden ist.

Abenteuergeschichte, Fantasy und historischer Roman verschmelzen hier zu einem farbig-düsteren Universum, das Sie nicht mehr loslassen wird: Wenn Sie einmal in die Abgründe der Anderwelten eingetaucht sind, werden Sie dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen können.

 

Rezension:

Als im Keller der Burg der Grafen von Grauenfels eine Treppe entdeckt wird, die offenbar in unendliche Tiefen führt, ist die Verwirrung zunächst groß. Burgherr Otto, dessen Tochter und sein Bruder sind sehr daran interessiert, das Geheimnis zu ergründen. Doch dieses führt weit in die Geschichte des Grafengeschlechts zurück – und in eine andere Welt, in der es sprechende Pferde gibt.

Im Gegensatz zu vielen anderen Urban-Fantasy-Autoren siedelt Peter Lancester seine Geschichte mitten in Deutschland an. In Hessen lässt er unsere auf eine fremde Welt treffen, in der vieles ähnlich, aber doch ganz anders ist. Dass so ein Aufeinandertreffen meist nicht ganz komplikationslos verläuft, kennen wir ja aus anderen Weltenreise-Geschichten. Nachdem die Haupthandlung zunächst in einem zeitlich überblickbaren Rahmen verläuft, treten gegen Ende hin jedoch größere Zeitsprünge auf, die etwas ‚den Schwung‘ aus der Handlung nehmen. In einer Nebenhandlung wird die Geschichte eines der Ahnherren der heutigen Burgbewohner erzählt.

Am Ende dieses Bandes deutet sich für die weiteren Bände eine inhaltliche Änderung an. Zum einen scheint die Geschichte des Ahnherren fertig erzählt zu sein, zum anderen erweckt die Vorschau den Eindruck, dass sich zumindest Band 2 stärker auf die fremde Welt konzentrieren dürfte.

Der Autor erzählt seine Geschichte aus Beobachterperspektive. Der Stil bleibt dabei überwiegend sachlich, was aber der Klarheit der Darstellung entgegenkommt. Neben dem Geschehen im Hessen der 1980er Jahre und den Rückblicken ins 15. Jahrhundert wird stellenweise auch aus der anderen Welt, die den (menschlichen) Protagonisten zu diesem Zeitpunkt noch völlig unbekannt ist, berichtet.

 

Fazit:

Diese Weltenreise-Urban-Fantasy kann hauptsächlich durch ihr ungewöhnliches Handlungs-Mix mit Historien-, Krimi- und Humor-Elementen punkten.

 

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Kommentare

Emswashed kommentierte am 30. Dezember 2019 um 16:46

Ha, jetzt weiß ich auch woher meine Erinnerungslücken kommen! Ich las "Das blaue Portal" und "Unterm Doppelmond" bereits im April und August 2009. Dann liegt meine Bestellung beim Verlag auch schon mehr als 2 bis 3 Jahre zurück! ;-) Nun, dann werden die mich inzwischen bestimmt vergessen haben.