Rezension

Phantastische Story mit einem Ausdruck zwischen Melodie und Parodie

Der kleinste Kuss der Welt
von Mathias Malzieu

Bewertet mit 5 Sternen

Eine phantastische Geschichte mit einem sprachlichen Ausdruck, in den man sich kuscheln möchte wie in ein puddingweiches Wasserbett!

Einem depressiven Erfinder rutscht bei einem Theaterbesuch ein Kuss von den Lippen. Die Frau, die dieser Kuss erreicht, verschwindet daraufhin – aber nicht einfach so, sie wird nämlich unsichtbar. Jener Erfinder versucht nach dieser Nacht fieberhaft die unsichtbare Frau wiederzufinden. Ihm, dem das Herz zuvor gebrochen wurde, erblüht es nun wieder vor Sehnsucht die Frau dieses so wohlschmeckenden Kusses ausfindig zu machen. Dafür sucht er einen Detektiv auf, der ihm seinen Papagei ausleiht, der dem Erfinder dabei hilft die unsichtbare Frau ausfindig zu machen. Um den Vogel auf die Fährte zu bringen, kreiert der Erfinder eine Praline, in der er den Geschmack des Kusses eingefangen hat. Es gelingt dem Erfinder tatsächlich seine verschwundene Liebe zu finden, die jedoch nicht wieder sichtbar wird. Als die einstige Liebe, die dem Erfinder das Herz gebrochen hat, zurück in sein Leben tritt, sieht er sich vor eine Entscheidung gestellt, die auch seine unsichtbare Liebe treffen und ihren ganzen Mut zusammen nehmen muss...

Was für ein wundervolles Buch Mathias Malzieu mit „Der kleinste Kuss der Welt“ geschaffen hat! Auch ich bin – wie viele andere sicher – durch Benjamin Lacombes Covergestaltung auf das Buch aufmerksam geworden. Poetisch, einfallsreich, hinreißend, ungewöhnlich, aber vor allem hat diese kurze Geschichte es zu jeder Zeit geschafft ein inneres Wohlgefühl in mir zu erzeugen, das ich gar nicht genau beschreiben kann. Inhalt und Stil sind teilweise skurril für den Leser, fügen sich aber in einem natürlichen Fluss in die Geschichte ein. Die Geschichte ist nicht nur hübsch zu lesen, sie vermittelt auch einige Denkanstöße während und nach dem Lesen.
Mein Fazit: Ich bin hin ausnehmend entzückt und werde mir seine anderen Werke ebenfalls gönnen!