Rezension

philosophisch gut

Die Goldenen Äpfel der Hesperiden - Thomas Vogel

Die Goldenen Äpfel der Hesperiden
von Thomas Vogel

Bewertet mit 5 Sternen

== Inhalt: ==

"Was man verspricht, muss man halten." Auch wenn seit dem Versprechen Jahrzehnte schon vorübergegangen sind: versprochen ist versprochen. Das gilt auch für Strafarbeiten. Charlie sitzt im Flieger nach Teneriffa. Nach über 25 Jahren Schuldienst fühlt er sich reif für die Insel, reif für eine Auszeit. Zum Luftholen, zum Durchatmen. Zum Zusichkommen. Und um endlich eine Wette einzulösen, eine alte Zusage wahrzumachen. Das glaubt er sich und seinem verstorbenen Freund Simon schuldig zu sein. Sie hatten versprochen als Wiedergutmachung für einen handfesten Betrug einen Roman zu schreiben. So hatte es jedenfalls die Deutschlehrerin verlangt, und so hatten sie es ihr hoch und heilig versprochen. Freilich, um was genau es in diesem Roman gehen sollte, wusste Charlie längst nicht mehr. Lediglich der vielversprechende Titel stand fest und hat sich so in seinem Gedächtnis festgesetzt: "Die Goldenen Äpfel der Hesperiden". Und eben diese Goldenen Äpfel, diese Sehnsuchtsfrüchte, liegen, dem antiken Mythos zufolge, auf den Kanarischen Inseln. Den Inseln der Glückseligen.

== Was sind die goldenen Äpfel der Hesperiden: ==

Die Hesperiden hüteten in einem wunderschönen Garten einen Wunderbaum mit goldenen Äpfeln, den Gaia der Hera zu ihrer Hochzeit mit Zeus wachsen ließ. Die Äpfel verliehen den Göttern ewige Jugend. Der Baum wurde durch den hundertköpfigen Drachen Ladon bewacht. Nur Herakles war in der Lage, die Äpfel zu rauben. Durch eine List bewog er Atlas, den Vater der Hesperiden, für ihn die Äpfel zu pflücken, da er sie für die Erfüllung seiner zwölf Arbeiten benötige. Eurystheus jedoch, dem Herakles die Äpfel übergab, gab sie weiter an Athene, die sie wieder zurück an ihren Platz legte. (quelle: wikipedia.de)

== Leseeindrücke: ==

Charlie und Simon - zwei wirklich gute Freunde - hatten sich vor ewigen Zeiten versprochen einen Roman zu schreiben, eben über diese goldenen Äpfel der Hesperiden. Inzwischen ist Simon aber durch einen Unfall verstorben und Charlie sitzt nun im Flieger auf dem Weg Teneriffa um diesen Roman alleine zu schreiben, da man Versprechen, eben einlösen muss - komme, was da wolle….

Der Schreibstil ist recht unkonventionell, kurze Sätze und ein anspruchsvoller Schreibstil, der teilweise sehr philosophisch klingt. Für diesen Roman benötigt man viel Muße und einen freien Kopf. Die Handvoll Protagonisten sind überschaubar und man kann sie sich namentlich gut merken. Wir finden wunderschöne Gedichte, Zitate und werden sogar in die Mythologie eingeführt.

Die Kapitel sind unterschiedlich kurz bzw. lang. Einige umfassen nur eine Seiten, andere gleich 30 Seiten. Insgesamt verteilen diese sich auf 221 Seiten, die mich angenehm unterhalten haben. Somit vergebe ich sehr gerne 5 von 5 Sternen!

by esposa1969