Pilgerreise mit Tiegang?
Bewertet mit 3 Sternen
Harold Fry erhält einen Brief von seiner alten Kollegin Quennie, sie liegt im Sterben und möchte sich von ihm verabschieden. Als er einen Antwortbrief einwerfen will, geht er am Briefkasten und allen folgenden einfach vorbei, von Südengland bis zur Grenze nach Schottland, den er ist überzeugt, solange er läuft wird Quennie leben.
Das Hörbuch ist wirklich schwierig für mich zu bewerten. Als ich mit dem hören anfing, war mir sehr bewusst, dass das Buch überhaupt nicht meinem Genre entspricht und ich hätte mir nie die Mühe gemacht es zu lesen. Ein Kollege hat es uns jedoch geliehen, und da das Buch ja sehr lange auf den Bestsellerlisten war, habe ich es mir angehört, hauptsächlich um mitreden zu können.
Auf seiner Reise verarbeitet Harold, sein Leben und die vielen Fehler er darin gemacht hat, damit ist das Buch nicht nur eine Geschichte über seine Reise, sondern auch über sein Leben im Rückblick. Da diese in Form von Erinnerungen beschrieben werden, die er aufgrund von Begegnungen auf seiner Reise hat, sind diese nicht chronologisch und man muss das Buch schon zu Ende hören um sein Leben zu "begreifen". Das kann einen manchmal verwirren, führt aber dazu, dass gegen Ende noch eine große Überraschung auf den Hörer wartet.
Die Autorin hat einen guten und flüssigen Schreibstil, der Sprecher macht seine Sache sehr ordentlich, wird aber nicht in meine Liste favorisierter Sprecher aufgenommen werden, dafür fehlt ihm das gewisse etwas.
Insgesamt bin ich ganz gut unterhalten worden, bin aber auch froh das ich mich jetzt wieder einem anderen und hoffentlich spannenderem Hörbuch zuwenden kann. Den Hype um das Buch kann ich nicht nachvollziehen, ich kann nicht behaupten, dass es mich zum nachdenken gebracht hat oder ähnliches. Auch hatte ich meine Probleme mit dem Protagonisten Harold, den ich manchmal einfach gerne geschüttelt hätte.
Wer solche Art von Büchern normalerweise nicht liest, oder hört, sollte es auch hier bleiben lassen.