Rezension

Poetisch-zärtliche Melancholie

Pinguine bringen Glück -

Pinguine bringen Glück
von Lorraine Fouchet

Bewertet mit 4 Sternen

Dass er vor fünf Jahren von seiner Mutter verlassen wurde - damit kommt der fünfzehnjährige Dom mehr oder weniger zurecht. Dass gerade sein Vater verstorben ist - kommt völlig überraschend.

Dom möchte am liebsten nur in Ruhe gelassen werden und noch lieber zurück nach Groix, auf die bretonische Insel, von der er stammt. Dom hat Sehnsucht nach Groix, es ist sein Sehnsuchtsort, der Ort, den er seine Heimat nennt, als ob er nur dort glücklich sein könnte. Ausserdem will er wissen, wer die blonde Frau war, die bei seinem Vater war. Eine schwierige Suche, denn blonde Frauen gibt es viele in der Nachbarschaft. 

Doch nun muss er sich vor allem mit seiner blöden Tante Désir herumschlagen, die an seine Wohnung will. Zum Glück hat er noch eine weitere Tante und einen Onkel, die sich für ihn einsetzen. 

Die Geschichte wird abwechselnd aus Doms Sicht und die der blonden Frau erzählt. Dom steckt zwischen Trauer, Neugier und Sehnsüchten fest. Der mysteriösen Geliebten, die im Hintergrund bleibt, ergeht es ebenso. 

Lorraine Fouchet erzählt in "Pinguine bringen Glück" eine traurige, aber optimistische Geschichte. Mit der ihr eigenen poetischen, zärtlichen Melancholie deckt die Autorin allerhand Geheimnisse auf, auf die man als Leser nie gekommen wäre und die den Roman spannend machen. 

Spannungsreich sind auch die Ausflüge nach Groix und die spätere Expedition nach Patagonien. Sie nehmen die Leser mit auf eine Reise, bei der es vieles zu entdecken gibt.

Die Musikliste, die am Ende des Romans beigefügt wurde, hätte ich gerne am Anfang des Romans gehabt, denn dann hätte ich mir vor dem Lesen eine Playlist zusammenstellen können und hätte beim Lesen die passende Musik hören können.

Der Roman ist - wie der letzte Song, der erwähnt wird - letztendlich ein Dank an das Leben ("Gracias a la vida" von Mercedes Sosa), auch wenn es nicht immer leicht ist und oft anders daher kommt, als man es sich wünscht. 

Fazit:  Eine traurige, aber immer optimistische Erzählung voller Geheimnisse. 
4 Punkte.