Rezension

Politischer Mord oder doch eine Eifersuchtstat ?

Die Welt im Viertel - Cord Buch

Die Welt im Viertel
von Cord Buch

Bewertet mit 4 Sternen

Hamburg befindet sich im Ausnahmezustand. Demonstranten und Polizei sind im G-20-Fieber. Bei einer Demonstration kommt ein junger Mann, Sven, in der Menge zu Tode. Seine Freunde machen die Polizei dafür verantwortlich. Am 1. Tag des Gipfeltreffens wird eine Polizistin erschossen. Kurz darauf wird der Stadtrundschau, bei der Nele, die zum Freundeskreis von Sven gehört, arbeitet, ein Bekennerschreiben zugespielt, das den Mord der Polizistin als Racheakt für Sven bezeichnet. Während Hamburg im Chaos versinkt, versucht Kommissar Jensen zusammen mit seiner Kollegin Wiebke den Mord auf zu klären. Besteht ein Zusammenhang zu den Ereignissen um den Tod von Sven oder liegt das Motiv im privaten Umfeld des Opfers ? Als der Täter Jensens Familie bedroht und ein Ultimatum stellt , wird die Zeit knapp.
Das Buch war sehr spannend. Die Erzählweise - erinnert an ein Protokoll - ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber perfekt zu den Ereignissen. Man bekommt einen sehr lebendigen Eindruck von der herrschenden Stimmung und dem Chaos anlässlich des G-20-Gipfels. Mittendrin verfolgt Kommissar Jensen unbeirrt durch Vorurteile seines Chefs und Profilneurosen des Staatsanwaltes seine Ermittlungen. Gut gefallen hat mir Nle, die zwar andere politische Ansichten hat, ihren Sinn für Gerechtigkeit aber behält. Der Schluss hat mich nicht völlig überzeugt. Das liegt weniger am präsentierten Täter, als an dem dilettantischen Vorgehensweise  Kommissar Jensens und seiner Kollegin Wiebke, die jedem polizeilichen Vorgehen widersprechen. Insgesamt ein lesenswerter Krimi, nicht zuletzt wegen seiner Schilderungen  der Ereignisse beim Gipfeltreffen.