Rezension

Postapokalyptischer Roman für junge Leser

Wir sind verbannt - Megan Crewe

Wir sind verbannt
von Megan Crewe

Du kannst nicht entkommen...

INHALT

Es beginnt mit einem Jucken. Deine Nase läuft. Du musst niesen. Du musst husten. Ständig musst du dich kratzen. Irgendwann drehst du durch – und stirbst.
Kaelyn hat das Leben auf ihrer Insel immer als langweilig empfunden und spätestens seit ihr bester Freund Leo aufs Festland gezogen ist, weiß sie nichts mehr mit ihrer Zeit anzufangen. Um sich zu beschäftigen, beginnt sie, Tagebuch zu schreiben und ihre Gedanken Leo zu widmen. Das ist ihre einzige Möglichkeit, zumindest das Gefühl zu haben, mit ihm zu sprechen.
Niemals hätte sie gedacht, dass sie in ihrem Tagebuch das schrecklichste Erlebnis festzuhalten, das sich je auf der Insel ereignet hat. Ein grässliches Virus bricht aus, das die Menschen binnen weniger Tage durchdrehen lässt und tötet. Es gibt keinen Impfstoff, kein Heilmittel. Wer sich infiziert, stirbt. Kaelyn hat gedacht, in ihrem Haus wäre sie sicher vor dem Virus. Doch dann hört sie jemanden in ihrer Nähe niesen…

MEINE MEINUNG

Wir sind verbannt erzählt die Geschichte eines Mädchens, das mit aller Macht versucht, ihre Familie vor einer unbekannten Gefahr zu schützen. Wie bekämpft man etwas, das man nicht kennt und das man nicht sieht? Wie entflieht man einer Pandemie? Ihre einzige Hoffnung ist, dass alle sich in ihren Häusern einschließen und niemand die Insel verlässt, bis das Virus ausgestorben ist. Doch das geschieht nicht. Immer mehr Menschen infizieren sich, keiner hält sich an die Regeln und die Einwohnerzahl der Insel schrumpft jeden Tag mehr.

Wir sind verbannt ist ein spannender Roman für junge Leser ab 14 Jahren, die neben dem nackten Kampf ums Überleben auch eine zarte Liebesgeschichte beinhaltet. Wie kann man mit jemandem zusammen sein, wenn man immer Angst haben muss, man könnte sich anstecken? Wie kann man jemanden küssen, wenn schon die kleinste falsche Berührung das eigene Todesurteil bedeuten könnte?

Die Erzählform ist sehr interessant und erinnert ein wenig an Die Welt wie wir sie kannten – nur dass Wir sind verbannt deutlich spannender ist. In Tagebuchform hält Kaelyn alles fest, was passiert ist. Zu einem gewissen Grad nimmt es etwas spannend, weil der Leser auf jeden Fall weiß, dass Kae noch lebt und bei Verstand ist, solange sie schreibt, aber es gibt genug andere Figuren um die man sich Sorgen machen kann. Neu und interessant ist, dass Kae nicht einfach nur Tagebuch schreibt, sie spricht auch in diesem Buch mit Leo. Anfangs ist es etwas befremdlich, wenn man als Leser angesprochen und dabei Leo genannt wird, doch daran gewöhnt man sich schnell.
Eine schöne, spannende Geschichte für junge Leser, die keine Angst davor haben, dass ihre Lieblingsfiguren sterben wie die Fliegen.

5 von 5 Punkten
Cover 1 Punkt, Idee ½ Punkt, Plot 1 Punkt, Sprache ½ Punkt, Figuren 1Punkt
~*~ KJB ~*~ 422 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-596-85453-0 ~*~ Gebundene Ausgabe ~*~ 16,99€ ~*~ 21. Februar 2013 ~*~
 

Kommentare

JeannyMeyer kommentierte am 12. September 2013 um 14:28

Überlege schon länger, dem Buch eine Chance zu geben. Bin mir aber noch nicht sicher, ob auf Deutsch oder Englisch.