Rezension

Prädikat: köstliche Unterhaltung!

Begegnung um Mitternacht - KJ Charles

Begegnung um Mitternacht
von KJ Charles

Bewertet mit 5 Sternen

Ich hatte einen Vorteil: Ich wusste ganz genau was ich von "Begegnung um Mitternacht" erwarten konnte. Und was das angeht, habe ich definitiv mehr bekommen als ich gedacht hätte. *gg*
Ich persönlich habe mich köstlich amüsiert!  Der Roman hat mich sehr an die Gayromance Geschichten, die man in diversen Portalen im Internet finden kann, erinnert. Die ganze Figurenkonzeption von Daniel und Curtis lehnt sich sehr stark, an die dort oftmals vorkommenden Konstellationen an. Ein Mann der eher stark maskulin gezeichnet ist und ein Mann, der dem vorherrschenden Klischee eines schwulen Mannes entspricht. KJ Charles spielt aber auch damit und so wird Daniel wird als Dandy beschrieben, der mit dieser Rolle aber mehr als nur kokettiert. Und Curtis macht eine glaubwürdige Entwicklung durch, obwohl im eigentlich nicht so viel Zeit dafür bleibt. Denn der Roman ist leider etwas dünn. 
Gerade das Zusammenspiel der beiden Männer hat mich übrigens köstlich amüsiert. Ein Schlagabtausch nach dem anderen und der Runninggag mit der Begegnung um Mitternacht, das hat mir persönlich sehr viel Spaß gemacht. Gut, die Spionagehandlung ist wirklich nicht unbedingt brilliant. Aber ich gebe zu, mich hat das nicht gestört. Eigentlich geht es ja um ganz andere "Dinge".  

Gayromance ist hier Programm und ich finde diesen Aspekt, hat die Autorin wirklich sehr schön ausgeschöpft. Allein das Landhaus auf dem die Handlung spielt, hach das lässt das Herz gleich höher schlagen. Hübsche Männer in Anzügen schmachten sich an. Jap, ich finde das ist durchaus reizvoll. *lol*
Wer ein Problem mit Sexszenen zwischen Männer hat, ist hier eindeutig falsch. Ich persönlich finde, das KJ Charles aber keinesfalls billige Pornoszenen fabriziert hat. Vor allem verzichtet sie auf peinliche Umschreibungen (gut um die Olivefarbene Haut kommt auch sie nicht herum  *g*) und nennt die "Dinge" beim Namen, schafft aber auch eine wirklich prickelnde Atmosphäre. Ich gebe zu, ich fands heiß - und ja ich wurde mitten im Cafe richtig rot^^  und gleichzeitig hat es trotzdem in die Handlung gepasst. Sex ist also kein Sex nur damit er da ist, ich fand es hat sich gut eingefügt. Außerdem gefiel mir auch, das beide Männer so sehr sie selbst sind und es auch sein dürfen. Die Autorin hat es geschafft, das sogar glaubwürdig darzustellen. Denn der Roman spielt ja in einer Zeit, in der Schwul sein ein wirklich großes Problem ist und von der Gesellschaft nicht akzeptiert ist.

Schade fand ich, das der Roman insgesamt recht kurz ist. So bleibt der Fokus natürlich stark auf den beiden Männern. Dabei wären auch die Bösewichte der Geschichte, einen Blick wert gewesen. Das hätte diesen Figuren etwas mehr Profil gegeben. Aber insgesamt war die Handlung in sich durchaus rund. Das Ende war vielleicht etwas überzogen, aber auch hier bleibt die Autorin im Genres. Ich kann ihrs verzeihen. *g* 

Für mich war es die perfekte Wochenendlektüre und ich habe Curtis und Daniel in mein Herz geschlossen. Zum Glück hat die Autorin noch andere Gayromance Bücher geschrieben. Ich hab Blut geleckt. *ggg*