Rezension

Präzise recherchierter und spannend geschriebener Roman über Barbarossa und Heinrich, den Löwen

Der Löwe des Kaisers - Der Aufstieg
von Cornelia Kempf

Deutsches Königreich, 1152. Die beiden Knappen Einhard und Gunnar sind Zwillinge. Äußerlich kaum auseinanderzuhalten, könnten sie sich charakterlich kaum stärker unterscheiden. Einhard ist brav, pflichtbewusst und passiv, Gunnar hingegen ein Frauenheld mit losem Mundwerk. Als Ritter trennen sich ihre Wege. Während Gunnar sich dem Kaiser, Friedrich Barbarossa, anschließt, verschlägt es Gunnar in den Dienst des aufstrebenden Königs Heinrich, genannt "Der Löwe". An der Seite ihrer Herrscher versuchen beide Ritter auf ihre Weise ihren Platz im Leben zu finden.

"Der Löwe des Kaisers" ist der erste Teil von zwei Romanen der Autorin Cornelia Kempf, die sich um die Geschichte von Heinrich und Barbarossa drehen. Beeindruckt hat mich vor allem, wie geschickt hier die Geschichte der fiktiven Charaktere Einhard und Gunnar mit dem tatsächlichen historischen Geschehen verknüpft wird. Quasi nebenbei erhält man beim Lesen einen Crashkurs in deutscher Geschichte - und ich bin tatsächlich erstaunt, wie viel neues Wissen bei mir dank des Buches hängen geblieben ist. Hinzu kommt, dass die Autorin sehr penibel recherchiert haben dürfte - etwa was die einzelnen Handlungsorte betrifft oder bezüglich des Umgangs mit Frauen.

Dadurch ist das Buch stellenweise sehr voll mit Informaitionen, zu der ohnehin bereits epischen Gechichte gesellen sich noch detaillierte Beschreibungen. Ein paar Längen gab es dadurch für mich beim Lesen, trotz der hohen Spannung hat dieses Buch mich etwas Ausdauer gekostet. Und irgendwann hatte ich die beiden Zwillinge auch so sehr ins Herz geschlossen, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.

Wer sich vom Unfang des Buches nicht abschrecken lässt  und geschichtlich interessiert ist, dem kann ich "Der Löwe des Kaisers" nur wärmstens empfehlen. Ich selbst warte bereits sehnsüchtig auf Teil 2.