Rezension

Puh....

Buchland - Markus Walther

Buchland
von Markus Walther

Bewertet mit 1 Sternen

Herr Plana besitzt ein Antiquariat und erwartet seine neue Mitarbeiterin: Beatrice. Beatrice ist unscheinbar und wirkt unsicher, doch der alte Herr schließt sie sofort in sein Herz und setzt hohe Erwartungen an sie. Es gibt so vieles über Bücher, das er "seiner Bea" beibringen muss. Er muss sie durch das "Buchland" führen. Beatrice ist skeptisch und ängstlich. Was ist das für ein merkwürdiges Antiquariat, dessen Keller sich bis ins Unendliche zu dehen scheint und alle Bücher enthält, die jemals gedruckt wurden? Und wieso kommen ihr viele der Käufer so merkwürdig bekannt vor? Auf ihrer Entdeckungsreise werden alte Wunden aufgerissen und Bea muss sich ihren Problemen und Sorgen stellen. Als dann noch ihr Mann in Gefahr gerät, ist die Verzweiflung groß. Bea und Plana begeben sich auf eine abenteuerliche Reise, und der Tod lauert überall...

Durch eine Rezension in einer Zeitschrift bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Bisher habe ich nur Gutes über dieses Buch gelesen, auch in dieser Community. Ich selber war jedoch sehr enttäuscht und gelangweilt von diesem Buch. Der Schreibstil wirkte auf mich sehr unbeholfen. Immer wieder werden ähnliche Formulierungen verwendet und es baut sich keine Spannung auf. Die Charaktere sind flach und überhaupt nicht überzeugend. Plana wirkt nicht weise sondern überheblich. Bea müsste aufgrund ihrer Vergangenheit und auch der gegenwärtigen Situation sehr emotional sein, doch auf mich wirkt sie wie stures Kind. Die Anspielungen auf literarische Werke sind zu stark konstruiert und nicht clever eingebunden. Daher sind sie nicht lustig und interessant, sondern fast schon langweilig, weil es zu offensichtlich ist. Das Ende ist vorhersehbar. Wie hätte es anders sein können? Ich habe das Buch zu Ende gelesen in der Hoffnung, dass eine Wendung, eine Überraschung auf mich wartet. Vergebens.

Zu viele große Themen werden angesprochen, doch deren Behandlung ist sehr unbefriedigend. Da reiht sich nur ein kluger Spruch an den nächsten. Es ist schon sehr gewagt, in einer Geschichte über andere Werke zu urteilen, wenn die Geschichte selber nichts hergibt.

Fazit: Ich kann hier wirklich nur für mich sprechen und möchte niemandem, der das Buch mit Begeisterung gelesen hat, zu nahe treten. Doch meiner Meinung nach wirren hier viele Ideen umher, die einfach nicht zusammenfinden. Es wirkt auf mich wie ein erster Entwurf, der noch mehrmals überarbeitet werden müsste. Ich lese sehr gerne Bücher, in denen die Literatur eingebunden wird (die Thursday Next-Reihe von Jasper Fford zum Beispiel) und ich lese ebenso gerne Jugendbücher (hier als gutes Themenbeispiel Tintenherz). Aber diesem Buch konnte ich leider nichts abgewinnen. Von mir daher nur ein Stern.