Rezension

Rasanter Poltthriller

Ein Fall für Kommissar Kopta / Nobelpreis für Mord -

Ein Fall für Kommissar Kopta / Nobelpreis für Mord
von Dieter Pueschel

Bewertet mit 5 Sternen

 

„...Einige Minuten standen sie eng zusammen und blickten einander in die Augen. Sie sprachen leise und ein zufälliger Beobachter hätte ihre Stimmen kaum wahrgenommen...“

 

Es sollte das letzte Gespräch zwischen Jamal Khashoggi und seiner Verlobten sein. Mit den Besuch der saudischen Botschaft machte der Journalist den Fehler seines Lebens.

Der Autor hat einen fesselnden Thriller geschrieben. Die Handlung vollzieht sich auf zwei Ebenen. Zum einen wird die Ermordung des Journalisten beschrieben, zum anderen lässt sich der Autor ein Szenarium einfallen, dass die Hintergründe beleuchtet. Es geht dabei um die Frage, was er gewusst haben könnte.

Der Schriftstil ist ebenfalls zweigeteilt. Bei der Ermordung Jamals klingt er fast sachlich, bei der Rahmenhandlung befeuert er den hohen Spannungsbogen.

Kommissar Kopta erhält den Anruf seiner Tochter aus Köln. Deren Freundin ist außer sich, weil ihr Freund verschwunden ist, die Polizei aber nichts unternimmt. Gleichzeitig wird Spezial – Agent Slim Nesbit zu seinem Vorgesetzten beordert und nach München geschickt. Dort ist der Sohn eines amerikanischen Senators verschwunden. Beiden jungen Männern ist gemeinsam, dass sie als hochbegabt in den Naturwissenschaften gelten.

Erneut arbeiten Kopta und Nesbit zusammen. Der Thriller hat alles, was das Leserherz erfreut: eine spannende Handlung, rasante Verfolgungsjagden, unerwartete Wendungen. Und er hat mehr. Ab und an blitzt ein feiner Humor auf.

 

„...“Wir werden natürlich so unauffällig und geräuschlos vorgehen wie immer.“ „Ja“, stimmte Spieß mit einem leichten resignierten Lächeln zu. „Genau das ist meine Befürchtung.“...“

 

Hinzu kommt außerdem eine hohe politische Brisanz. Ganz nebenbei erfahre ich einiges über hochmoderne Spionagesoftware und die Möglichkeit, Ortsbestimmungen weltweit durch minimale Netzschwankungen der Frequenzen durchzuführen.

Die Geschichte führt mich von Deutschland in die Türkei und weiter nach Saudi – Arabien. Für die Ermittler wird es stellenweise sehr eng. Ab und an bekommen sie unverblümt die Wahrheit gesagt.

 

„...Ethische Grundsätze sind auf dieser Welt etwas für Sonntagsreden, Mister Kopta. Der Alltag sieht leider anders aus, das wissen Sie genau...“

 

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.