Rezension

Religiöser Wahn

Blutvogel -

Blutvogel
von Astrid Korten

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das ist schon eine seltsame Familie, diese Wolkows! Sie leben an der deutsch-polnischen Grenze in einem kleinen Dorf, der Vater war im Ältestenrat einer reformierten Gemeinde und sehr streng, nun ist er dement. Sein Sohn Johann tritt in seine Fußstapfen und auch seine ältesteTochter führt ein frommes Leben. Doch die beiden jüngeren Kinder David und Aljona haben sich von der Religion losgesagt. Sie waren schon als Kinder aufmüpfig und wurden hart bestraft. Doch nun pflegt Aljona ihren Vater, wenn auch mit Widerwillen.

Eines Tages wurde auf Aljona geschossen und sie stellt sich viele Fragen. Warum ist die Mutter plötzlich verschwunden? Was wollen die ständigen Alpträume ihr sagen? Was verbirgt sich im Dunkel der Vergangenheit? Nach und nach findet sie Antworten und dann wird ihre Schwester ermordet...

Ich fand das Buch manchmal verwirrend, aber das Eintauchen in eine sehr religiöse Familie fand ich sehr spannend. Religion kann viel Schaden anrichten, wenn es nur um den strafenden Gott geht und man nicht auch die liebevolle, sorgende Seite sehen kann. Der Zwang einer religiösen Gruppe ist nicht zu unterschätzen und es gibt Menschen, die sich dem widerspruchslos unterordnen. Das finde ich erschreckend.

Insgesamt fand ich das Buch gut, allerdings ist die Handlung auch manchmal etwas an den Haaren herbeigezogen und übertrieben. Es ist sehr auf Effekt geschrieben und das mag ich nicht so sehr.