Rezension

Rezension zu Missbrauchte Seelen

Missbrauchte Seelen
von Stephan Leenen

Bewertet mit 4 Sternen

Nach seiner Auszeit bekommt Ralf Ziether zusammen mit seiner Kollegin Britt Bredehorst einen neuen Fall übertragen. In einer Art Undercover-Einsatz sollen sie ungeklärte Fälle von Menschenhandel, besonders den Handel mit minderjährigen Mädchen, aufklären. Vieles erinnert sie an die Umstände ihres ersten gemeinsamen Fall, und doch ist alles ganz anders...

Missbrauchte Seelen ist der zweite Teil der Spreenebel-Reihe aus der Feder von Stephan Leenen. 

Ralf Ziether brauchte nach dem letzten Fall eine Auszeit, nun ist er wieder zurück und bekommt zusammen mit seiner Kollegin Britt Bredehorst vom Oberstaatsanwalt einen Geheimauftrag. Sie sollen die ungeklärten Fälle des Menschenhandels, besonders des Kinderhandels, untersuchen. Bei einem neuen toten Mädchen, das tot in der Spree gefunden wurde stellt sich heraus, dass sie die Schwester des ertränkten Mädchens vom letzten Herbst ist. Die Identität der beiden Mädchen bleibt unbekannt, und auch ein Maulwurf innerhalb der Polizei machen die Ermittlungen immer schwieriger. 
In einem zweiten Erzählstrang geht es in die Vergangenheit, in die deutsche  Kolonialzeit in Afrika, dessen Auswirkungen bis heute in den Nachfahren der   ausgebeuteten und untersrückten Afrikaner nachhallen. 

Beide Erzählstränge hatten für mich eine ganz eigene Dynamik, während im Haupterzählstrang um Ziether und Bredehorst der Menschenhandel und Kinderhandel im Vordergrund stehen, liegt das Augenmerk im zweiten Erzählstrang auf Rache und Korruption. Beide Erzählstränge waren interessant erzählt und konnten mich fesseln, auch wenn der zweite Erzählstrang auf mich manchmal ein wenig zu gewollt wirkte. 
Die Geschichte endet spannend, hinterlässt aber auch noch einige offene Fragen was mir nicht ganz so gut gefallen hat. 

Die Thematik des Kinderhandels, deren Skrupelosigkeit und Grausamkeit ging mir schon unter die Haut und war für mich nicht immer einfach zu ertragen. 

Die Protagonisten Ziether und Bredehorst wirkten wie schon im ersten Teil  sehr menschlich auf mich, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Sie schwebten bei den Ermittlungen nicht über den Dingen, sondern hatten vor allem an deren seelischen Auswirkungen doch sehr zu knabbern. Das macht sie für mich zu einem sehr sympathischen Ermittlerduo.

Mein Fazit:
Ein spannender zweiter Teil, der durch ein sympathisches Ermittlerduo und einer interessanten Geschichte bei mir punkten konnte. Meine Leseempfehlung geht an die Krimi-Leser!