Rezension

Rezension zu Natchez Burning

Natchez Burning - Greg Iles

Natchez Burning
von Greg Iles

Bewertet mit 2.5 Sternen

Bürgermeister Penn Cage aus Natchez, Mississippi, hat eigentlich vor endlich zu heiraten, als ein Konflikt wieder hochkommt, der seine Stadt seit Jahrzehnten in Atem hält. In den sechziger Jahren wurden von weißen Bürgern Schwarze ermordet oder aus der Stadt vertrieben. Viola Turner, eine farbige Krankenschwester, die damals fliehen musste ist nun in die Stadt zurückgekehrt und verstirbt kurze Zeit später. Die Polizei glaubt, das Penns Vater, Violas ehemaliger Chef und angesehener Arzt, sie ermordet hat. Zusammen mit einem Journalisten macht sich Penn auf, seinen Vater zu helfen und dabei die Morde in der Vergangenheit zu lösen.

Natchez Burning aus der Penn-Cage-Reihe stammt aus der Feder von Greg Iles.

Die Thematik des Thrillers hatte mich sofort angesprochen und auch die Seitenzahl von 1024 Seiten bei der Taschenbuchausgabe haben mich nicht abschrecken können, dieses Buch zu lesen. Aber leider konnte es mich über weite Strecken nicht begeistern, ich mühte mich stellenweise wirklich durch die Seiten und das Gefühl einen Thriller zu lesen wollte sich bei mir auch nicht einstellen.

Penn Cage, weiß, Witwer,  Ex-Staatsanwalt, Schriftsteller und Bürgermeister, alleinerziehender Vater und verlobt mit einer hübschen Pulitzerpreisträgerin und Herausgeberin einer Zeitung, versucht seinen Vater, einem Arzt, der sowohl bei der weißen wie farbigen Bevölkerung hoch angesehen ist zu helfen. Denn dieser steht unter Mordverdacht und die Spuren führen in die Vergangenheit, in die sechziger Jahre, als in Mississippi und in anderen Südstaaten, der KKK und Rassentrennung und -hass zur Tagesordnung gehörten. 

Schon die Protagonisten konnten mich nicht wirklich für sich einnehmen, sie wirkten auf mich zu sehr wie einfache Abziehbildern der weißen Oberschicht ohne Tiefgang. Auch war Penns Verlobte so überhaupt keine Sympathieträgerin und nervte mich in ihrer karrieregeilen Einstellung von Seite zu Seite mehr. Auch gibt es nicht eine einzige Person, in dem ganzen Buch, der einem anderen vertraut, weder innerhalb der Familien, noch unter Freunden. Aber was ich wirklich ermüdend fand waren die ständigen Wiederholungen von Gesprächen, da sie erst mit dem einen geführt wurden um dann einem anderen nochmal alles zu berichten. Die daraus entstanden Gedankengänge wiederholten sich auch immer wieder bei jedem einzelnen Protagonisten, so hatte ich ständig das Gefühl auf der Stelle zu stehen und nicht weiter zukommen. 

Für mich hätte das ganze um etliche Seiten gekürzt werden dürfen um einen wirklichen Spannungsbogen zu erzeugen. Zum Schluss zieht das Tempo dann doch an und es kommt zu einem Showdown, der mich leider auch nicht für sich einnehmen konnte. Es wirkte auf mich eher wie ein Showdown eines amerikanischen Films als ein interessantes, spannendes oder raffiniertes Ende in einem Buch.

Mein Fazit:

Interessante Thematik, die mich aber in der Umsetzung über weite Teile leider nicht begeistern konnte.