Rezension

Rich - Teil 1 eines humorvollen Detektivromans

Rich & Mysterious - Neal Skye

Rich & Mysterious
von Neal Skye

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Ich bin Sara“, sagte sie. „Sara Maria Anderson“. Ich wusste, das konnte nur ‚Problem‘ bedeuten. Sie trug ein langes, grünes Satinkleid und hatte keine Ahnung, wer sie in das Taxi gesetzt hatte, das sie nach Buffalo, NY gebracht hatte, direkt in mein Büro. Die letzten acht Stunden und dreißig Minuten waren in ihrem Gedächtnis wie ausradiert, aber schon bald war mir klar, dass wir deutlich tiefer graben mussten. Ein Mord in Saras unmittelbarer Umgebung zog mich dann in die Vergangenheit, in eine Welt aus Skrupellosigkeit und Habgier, gewährte mir aber auch Einblicke in die ungewöhnliche und bizarre Welt zweier bemerkenswerter Frauen. Und welchen Beziehungsstatus hatte wohl diese kleine, italienische Stupsnase vom NYPD? Niclas „Rich“ Richmond war Ende der 80er Jahre ein junger, gefragter Journalist, der von der renommiertesten Detektei Buffalos abgeworben wurde. Jahrzehnte später ist vom Ruhm jener Tage nicht mehr viel übrig geblieben. Privatdetektive, die einst für die Gerechtigkeit kämpfende Helden waren, dokumentierten nun aus sicherer Entfernung die Untreue von Ehepartnern – das war nicht mehr seine Welt. Als Rich mit seinem persönlichsten Fall konfrontiert wird, fordert sein Schicksal ihn zu seinem härtesten Kampf heraus.

Niclas „Rich“ Richmond ist ein abgehalfterter Privatdetektiv, der früher ein gefragter Journalist war. Plötzlich steht eine junge Dame vor der Tür und Rich wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert.

Das Cover ist auffällig und zeigt Rich´s Auto.

Der Schreibstil des Autors ist sehr gut, Protagonisten und Orte werden perfekt in Szene gesetzt.

Das ganze Buch wird von Rich´s Seite aus erzählt.

Rich selbst ist in seinen Eigenschaften völlig anders als alle anderen Ermittler von anderen Autoren. Man entdeckt immer wieder neue Facetten an ihm, die aus dem mürrischem Mann vom Anfang des Buches eine eigenwillige, aber sympathische Person machen.

Auch der Humor kommt in diesem Buch nicht zu kurz, obwohl es eigentlich um ein höchstbrisantes Thema geht.

Verwundert (auf positive Art) war ich, dass der Roman zwar in den USA spielt, der Autor aber deutscher ist. Aufgrund der Schreibweise und ähnlichem hätte ich das nicht gedacht, ebenso nicht dass dies ein Debüt-Roman ist.

Die Spannung war prinzipiell sehr hoch, nur in der Mitte flachte es etwas ab und machte es etwas zäh, bevor es wieder spannend wurde. Auch der Humor war zu diesem Zeitpunkt plötzlich weg.

Eine witzige, interessante Idee fand ich auch die Interviews mit den Protagonisten am Ende des Buches.

Fazit: Humorvoller hard-boiled Detektiv-Roman, der mich gut unterhalten konnte. Nur der Mittelteil war etwas zäh. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung. 4,5/5 Sternen