Rezension

Richtige Mischung aus Romanze und Landeskunde

The Dreaming
von Barbara Wood

Bewertet mit 5 Sternen

Set in the untamed landscape of mid-nineteenth century Australia, The Dreaming is a rich and potent tale of hidden passion and broken taboo.

Ich gebe zu, Barbara Wood schafft es immer wieder, mich mit ihren Büchern in den Bann zu ziehen - für mich sind das die klassischen Schmöker, und häufig hat man den Eindruck, dass diese Bücher auch gut recherchiert sind. So auch hier - auch wenn das eine oder andere Detail sicher der dichterischen Freiheit zugerechnet werden muss.

In "The Dreaming" (dt. Traumzeit) reist die Protagonistin Joanna Drury 1871 als junge Frau nach dem Tod ihrer Mutter (der Vater ist schon länger tot) nach Melbourne an Australiens Südküste, auf der Suche nach der Ursache eines Fluches, der ihr Alpträume beschert und der seine Ursprünge im Verhalten ihrer Großeltern haben soll, die als Missionare in Australien wirkten. Keiner weiß, was wirklich geschah, aber eines Tages wurde die Tochter, Joannas Mutter, zur nächstgelegenen Siedlung gebracht, von den Eltern keine Spur.

Joanna möchte das Erbe ihrer Eltern antreten, aber die Landurkunde in ihrem Besitz ist zu vage, um den Ort genau zu identifizieren. Und so nimmt sie die Stelle als Nanny bei einem Schafzüchter an - Hugh Westbrook , gut aussehend, charmant, vergeben?

In den vier Teilen des Buches erfährt man viel über die Arbeitslast, aber auch die Tücken der Schafzucht, kann aber auch in die Geschichte der weißen Siedler in Australien eintauchen (die auch aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kamen, in Australien dann aber erlebten, dass nicht alle unter gleichen Bedingungen neu anfingen) - mit all ihren Schattenseiten, wie auch der Umerziehung der Aboriginal-Kinder. Doch gerade die Aboriginals scheinen den Fluch, der auf Johanna lastet, zu spüren. Und Joanna selbst hat auch einen Blick auf die Frauen, wenn sie sich mit medizinischer Hilfe nützlich macht.

Doch das Land, das sie geerbt hat, bleibt lange verschollen.

Ich habe das, was ich über Australien weiß, in vielen Facetten im Roman wiedergefunden und konnte so, auch dank der Landschaftsbeschreibungen, gedanklich wieder nach Australien reisen - und auch, wie bei einem Schmöker gewünscht, so richtig in den Roman eintauchen.