Rezension

Ricky Ricardo, mein Handy und ich?

Ricky Ricardo, mein Handy und ich - Micol Ostow

Ricky Ricardo, mein Handy und ich
von Micol Ostow

Bewertet mit 2 Sternen

Nachdem ich hier den Klappentext gelesen hatte, hatte ich mich irgendwie auf ein ganz anderes Buch eingestellt, als mich letztendlich erwartet hätte. Vielleicht hätte ich statt dem Klappentext des deutschen Buches, einfach mal den Titel des englischen Originals herausfinden sollen, denn der trifft das Buch schon deutlich eher, als es irgendetwas am Deutschen jemals schaffen würde.

Im Englischen heißt das Buch "What would my cell phone do?", was eigentlich den Kern des Romans trifft, denn Aggie verliert ihr Handy und mittels eines GPS-Tracking-Systems im Internet verfolgt sie immer mal wieder, wo ihr Handy aktuell ist. Das Thema, wie lebe ich ohne Handy bzw. was ändert sich dadurch für Aggie, kommt eigentlich gar nicht zum Tragen. Durch den Klappentext hätte ich ein wenig etwas in diese Richtung erwartet, war aber halt einfach nicht so. Zudem ist es so, dass Aggie für mich ein nicht gerade ausgereifter Charakter ist. Irgendwie bleibt sie die gesamte Geschichte hindurch einfach sehr oberflächlich und ich verstehe viele ihrer Handlungen so gar nicht. Und was übrigen Ricky Ricardo, der Hund der Familie, groß mit der Geschichte zu tun haben soll, außer das er da ist, habe ich auch nicht verstanden.

Allgemein ist die Geschichte einfach relativ oberflächlich gehalten und weißt eigentlich keinerlei Tiefgang auf. Zumal mir sowohl Aggie, als auch der Rest der Familie sehr seltsam vorgekommen ist. Allen voran die seltsame Mutter, die sie hat, die einfach nur überdreht und komisch wirkt, die ich aber in ihrer Art, außer, dass sie mich genervt hat, auch nicht wirklich verstanden habe. Allgemein ist es wohl einfach wirklich so, dass der Roman allein dazu gedacht ist, ein wenig seicht zu unterhalten. Bei mir hat er das nicht wirklich geschafft, weil mir einfach ein bisschen wirkliche Handlung fehlte, abgesehen von der Tatsache, dass Aggie versucht sich einzuleben und eventuell noch das Interesse eines Jungen zu wecken. Zumal das alles auch auf mich nur so halbgar wirkte. Irgendwie war es wohl entweder nicht meine Geschichte, vom Inhalt her oder wirklich auch einfach so gar nicht mein Buch.

Ich war auf jeden Fall nicht traurig darum, als ich das Buch endlich beendet hatte, denn mein Fall war es so gar nicht, etwas zu überdreht, kaum Handlung, sehr flache Charaktere und ein Titel, der einfach nicht passen wollte. Vielleicht mag das Buch ja jüngeren noch eher zusagen, aber wirklich empfehlen, kann ich es nicht.