Rezension

Rien ne vas plus

Der Jongleur - Margriet de Moor

Der Jongleur
von Margriet de Moor

Bewertet mit 5 Sternen

"Manche Blicke sind wie Kometen. In einem Moment flackern sie auf, glühend und mit brennendem Schweif, und das war's dann. Und doch wird dieser Moment, vorbei und völlig abgekühlt, seine Botschaft weiter tragen."

Dies ist nur ein herrliches Zitat dieses Buches.

Amsterdam in den 50er Jahren. 3 Artisten. Alle wohnen in der gleichen Künstlerpension am Rembrandtplein. Pieter Newton, der Jongleur, Charles Pluut, der Zauberer, Mis Daisy, die junge Tänzerin. Der Zauberer schwärmt für den Jongleur . Der Jongleur ist verliebt in die Tänzerin. Die Tänzerin in den Zauberer. Charles und Daisy beginnen eine Liason. Pieter bleibt reserviert. Vorerst. Menschliche Abgründe tun sich auf, Liebe, Leidenschaft, Intrige, Hass, Boshaftigkeit, Trauer, Verzweiflung. Es bleibt kaum ein Gefühl vernachlässigt.
Doch wer nun denkt, es handele sich um eine simple Liebesgeschichte, der liegt falsch. Das Buch ist nicht für mal eben so überfliegen gedacht, dabei würden viel zu viele Fäden dieses intensiv gesponnenen zwischenmenschlichen Netzes verloren gehen. Man muss sich fallen lassen, hineinlesen und hineinsteigern, nichts überlesen und man wird begeistert und atemlos die letzte Seite zuschlagen.