Rezension

RITUELLER SERIENKILLER AUF RACHEFELDZUG!

Die falsche Fährte - Henning Mankell

Die falsche Fährte
von Henning Mankell

Klappentext: Der Selbstmord eines jungen Mädchens ist nur der Auftakt zu einer dramatischen Jagd nach einem Serienkiller, der in der Maske eines Indianers tötet. Wallander steht vor einer der kompliziertesten Ermittlungen seiner Laufbahn: Welche Verbindung gibt es zwischen den Opfern, einem pensionierten Justizminister, einem bekannten Kunsthändler, einem kleinen Hehler und einem Finanzhai? Warum hat der Täter sie alle auf so grausame Weise ermordet? Schon bald stellt sich heraus: Nicht nur der Mörder agiert mit erschreckender Kaltblütigkeit, sondern auch die ermordeten Männer haben entsetzliche Verbrechen begangen - ein alptraumhaftes Szenario. Und Wallander ahnt weder, welche Rolle er selbst in den rituellen Handlungen des Mörders spielt, noch welches Entsetzen ihn mit der Enthüllung von dessen Identität erwartet. Tief im Innern weiß Wallander, daß es eine Verbindung zwischen der Selbstverbrennung des jungen Mädchens und einer kranken Täterseele gibt...

Fazit: Kurt Wallander, Hauptkommissar aus der südschwedischen Provinz, muss sich in seinen fünften Mordaufklärung mit tiefgreifende gesellschaftlichen Wandel und der Psycho des Menschensein während der Fußball-WM 1994 erschreckende und aktuelle Erkenntnisse akzeptieren und krimilogische Ermittlungsarbeit leisten.

Die falsche Fährte' ist aus der Feder Schwedens berühmtesten Autors Henning Menkell und mit knapp 500 Seitendicke ein mittlerer Roman über den Polizisten, geschiedene Ehemann und Vater und Vertreter einer sich im Wandel berindeten Gesellschaftform Schwedens, die durch die Modernisierung durch Computer und angsteinflößender psychologischer Kriminalitätsintensivsierung spricht. Mankells typische Erzählweise mit seinen Schreibstilmusterwiederungen wird von Fallaufklärung immer feinsinniger gesponnen, sodass der Leser eine gut durchdachten Handlungsverlauf in beinahe Echtzeitmodus vorfindet und sich doch sanft auf eine tiefgründigen Thementauschgang begeben kann ohne von Autor markierten Kurs abzukommen. Auch die lebhaften 'Mordbegehungsbeschreibungen', wo der Leser wie eine (unsichtbare) Ratte auf den Schulter des 'Heiligen-Aufgaben-verrichteten-Racheengels' sitzend die detailvollen Handlungen auf erster Reihe beobachten muss, lässt den Leser in ihrer kaltblütigen Brutalität und brillanten Ausführungen fast den Atemstocken auf der einn Handlungsstrang und die menschliche Abgründe, die vor politisch-wirtschaftlicher Kulisse ungefiltert die aktuellen Berührungspunkte auch nach über 25 Jahren (1994-2017) nicht klein reden auf den zweite Handlungsstrang des Kriminalromans.

Diese literarische Werkkündet von einer neue Kriminalitätszeitalter, das von Gewissenlosigkeit, Machtmissbrauch und angstumgehender Realitäten durchzogen ist, einem Wandel in der Polizeiarbeit (Schwedens) und erzählt unterschwellige Familienstände, die in den westlichen Zivilisationsstatt gibt...4,0 Sterne