Rezension

Robina und Lianne

Töchter der Tide - Jessie Weber

Töchter der Tide
von Jessie Weber

Bewertet mit 3 Sternen

Im Jahr 1688 verdingt sich Lianne als Dienstmädchen im Hause Bellier. Ihr Herr ist nicht der Beste, denn manchmal tritt er ihr näher als es ihr lieb ist. Doch er gibt ihr ein Dach über dem Kopf und Brot und Wein. Seine Belästigungen jedoch werden immer eindringlicher und Lianne fürchtet sich sehr, deshalb nutzt sie die erste Gelegenheit zur Flucht. Etliche Jahre zuvor gerät die junge Robina in eine üble Situation. Der geliebte Vater bringt sämtlichen Reichtum der Familie durch. Nur ihre Mitgift bleibt und die Mutter nutzt die Chance, damit die Schulden bei einem Kaufmann abzulösen. Robina wird dem Sohn des Kaufmanns versprochen.

 

Zwei Frauenschicksale sehr unterschiedlich zwar aber doch ein wenig ähnlich. Beide gelangen unter eine Herrschaft, die niemand mögen wird. Beide treten eine Art Flucht an. Die Folgen aber dieser Fluchten sind doch sehr unterschiedlich. Während Robina letztlich sehr lange unter den Folgen ihrer Rebellion leidet, ist Lianne eher diejenige, die es schafft eine Art von Freiheit zu finden. Dennoch sind die beiden Frauen verbunden. 

 

In einen historischen Rahmen gekleidet entwickelt sich eine Frauengeschichte. Frauen, die von Zwängen und Umständen beherrscht werden, die sich auflehnen, die die Liebe suchen. Mit leichter Hand geschrieben lässt sich der Roman leicht lesen. Die Lebenswege von Lianne und Robina berühren und lösen Gefühle aus. Das etwas verfehlte Leben von Robina macht einen manchmal etwas traurig, manchmal meint man auch, dass die allzu hart geworden ist. Lianne dagegen wirkt meist sympathisch, nur manchmal ein scheint sie verstockt und nicht in der Lage, zu erkennen wer Freund und wer Feind ist. Insgesamt ein unterhaltsamer Roman, der ein warmes Gefühl bereitet.