Rezension

Roboter, Intelligenz und menschliche Gefühle

Klara und die Sonne
von Kazuo Ishiguro

Bewertet mit 5 Sternen

Diesen Roman habe ich sehr gerne gelesen, obwohl er dem von mir eigentlich vernachlässigten Genre Science Fiction zuzuordnen ist. Zu einer nicht näher bestimmbaren Zeit in der Zukunft werden mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Roboter jugendlichen, anscheinend aufgrund von Genmanipulation intelligent gemachten Amerikanern als Freunde und Wegbegleiter an die Seite gestellt. Klara aus dem gleichnamigen Buchtitel ist ein solcher Roboter. Sie hält Einzug bei der wegen ihrer Manipulation kränkelnden Josie. Klara entwickelt sich beständig fort und setzt alles daran, Josie vor dem Tod zu bewahren.  Die im Mittelpunkt stehende Frage ist, ob Roboter zu menschlichen Gefühlen in der Lage sind, insbesondere lieben und geliebt werden können. Als Leser ist man oft geneigt, dass bei Klara zu bejahen, denn sie wird recht warmherzig und empathisch dargestellt im Gegensatz zu mancher menschlichen Romanfigur. Das Buch liest sich eher einfach, was an der steifen, gut zu Klara passenden Sprache liegt, die ihr unbekannte Gegenstände mit merkwürdigen Begriffen belegt; so wird aus einem „Wohnzimmer“ ein „Großraum“, aus einem „Laptop“ bzw. „Smartphone“ ein „Rechteck“.

Sehr lesenswert.