Rezension

Rochade

Meines Bruders Mörderin - Irene Rodrian

Meines Bruders Mörderin
von Irene Rodrian

Bewertet mit 3.5 Sternen

Immer schon war es ihr Traum bei der Polizei zu arbeiten. Gegen den Willen ihrer Familie hat sie sich dazu entschlossen, in den Dienst einzutreten. Doch so glatt läuft die Karriere von Pia Cortes nicht. Mal wieder die Glasdecke, gegen die Frauen in Männerwelten manchmal stoßen. Der neue Fall soll den Durchbruch bringen. Eine aus Deutschland stammende Taschendiebin soll einen reichen Mann umgebracht haben und dann mit seinem Wagen und den darin befindlichen Drogen abgehauen sein. Schnell wird die junge Frau gefunden, allerdings von schweren Brandwunden gezeichnet. Zur Behandlung wird sie ins Krankenhaus gebracht. Pia Kollegen sind von der Schuld der Diebin überzeugt, nur sie mag nicht an das Offensichtliche glauben.

 

Pia Stellung in der Truppe ist nicht gut, zwar wird sie nicht direkt gemobbt, doch sie wird von Informationen abgeschnitten und übergangen. Es passt nicht ins Bild, dass sie von der Unschuld von Barbara, der jungen Taschendiebin überzeugt ist. Auch die Anwältin Dagmar, die den Auftrag bekommt, sich Barbaras Falles anzunehmen, führt eher ein Schattendasein. Ihre Kinder wurden ihr genommen und sie versucht alles, um etwas darüber zu erfahren, wie es ihnen geht. Ganz anders dagegen die toughe britische Journalistin Janet. Diese drei unterschiedlichen Frauen finden in diesem Fall zusammen. Sie ergänzen sich bestens und durch die Unzufriedenheit mit ihrer Situation gewinnt die Idee der Gründung einer Privatdetektei an Form.

 

Ein Krimi, mit dem man eine Reise nach Barcelona unternimmt. Auch wenn man die Stadt nicht kennt, bekommt man ein Gefühl für die Atmosphäre. Die Neu-Detektivinnen lassen sich von der nahezu aussichtslosen Lage ihrer ersten Kundin nicht davon abhalten, mit Eifer an die Sache zu gehen. Sie erfahren Unterstützung, aber auch viel Gegenwehr. Vielleicht ein eher konventioneller Fall, der von ein paar Ablenkungen aus der Spur gebracht wird. Dennoch eine schöne Leseerfahrung. Das langsame Zusammenfinden der drei Frauen wird unterhaltsam geschildert. Mit humorvollen Worten widmet sich die Autorin ihren sympathischen Heldinnen und schafft es sie ihren brisanten ersten Fall zu einer Lösung zu bringen.